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Infos

Informationen zum Pferdetrekking und Reittouren in Chile

Beste Jahreszeit, Preise, Ausrüstung, Proviant & Gesundheit

Beste Jahreszeit

Für ein Pferdetrekking sind der Herbst und Frühling die besten Jahreszeiten. Während die Tage noch lang und hell sind, findet man angenehme Temperaturen vor, die es ermöglichen, auch um die Mittagszeit voranzukommen und nicht nur am frühen Morgen oder späten Nachmittag. Das Wetter ist zudem beständig und Mücken sowie andere Insekten halten sich zurück.

Für Chile bedeutet dies Folgendes: Da das Land über eine sehr große Nord-Süd-Ausdehnung und somit über verschiedene Klimazonen verfügt, trifft die Frühling-Herbst-Regel nur auf Zentralchile zu (La Serena bis Chillán). Die besten Monate sind hier März/April und November. Nordchile hingegen besteht zum Großteil aus wüsten(ähnlichen) Gebieten und eignet sich besonders gut im Winter. Der Süden ist, bis auf wenige Ausnahmen, im Sommer (Dezember bis März) am besten für Pferdetrekkings geeignet. Das restliche Jahr über findet man zwar durchaus akzeptable Temperaturen vor, der häufige Regen kann jedoch schon nach einigen Stunden unangenehm werden und die Wege in Schlammsteige verwandeln.


Preise

In Chile ist Reiten noch sehr günstig, da das Pferd hier als tägliches Arbeitstier und Fortbewegungsmittel gebraucht wird. Fast jeder Campesino (Huaso) und erst recht Arriero (der echte chilenische Cowboy) verfügt über einige oder mehrere Tiere und ist darüber froh, wenn er durch das Anbieten einiger Touren an Touristen einige Pesos mehr verdienen kann.

Dennoch gibt es natürlich Preisunterschiede. Vor allem bei sehr günstigen Angeboten findet man des Öfteren schlecht behandelte, abgemagerte oder viel zu früh eingerittene Pferde vor. Über das Pro & Contra dieser Reittour-Angebote, vor allem auch in Anbetracht der Situation chilenischer Arrieros im Gegensatz zu europäischen Reitställe, kann man sich streiten. Hier sollte jeder selbst wissen, inwieweit er eine Reittour auf solchen Pferden verantworten möchte.

Die Kosten für selbstorganisierte Reittouren im Meladotal liegen bei ca. USD 25,- pro Tag und Pferd. Weitere Information sind erhältlich unter turismocaminante@trekkingchile.com


Ausrüstung

Alle Ausrüstungsgegenstände sollten dem Klima angepasst und einige Zeit vor Beginn der Tour beschafft werden. Dass heißt vor allem bei Schuhen, dass diese eingetragen sein sollten. Man sollte nur das Nötigste mitnehmen, da meist kein Begleitfahrzeug vorhanden ist und somit das gesamte Gepäck auf dem Rücken des eigenen Reitpferdes oder auf Begleitmulis transportiert wird.

Am besten vorher beim jeweiligen Veranstalter der Tour nachfragen, inwiefern Ausrüstung gestellt wird (Chaps, Regenponchos, Lunchbox etc.).
Die gesamte Ausrüstung sollte eher in einem Trekkingrucksack oder Seesack – nicht jedoch im Koffer – verstaut werden.

Ausrüstungsliste

  • Schlafsack
  • Isomatte, möglichst leicht, also z.B. keine selbst aufblasende Matte
  • Reithose oder bequeme Jeans/Cordhose, möglichst ohne Innennähte, immer lang und nicht zu rutschig
  • Schuhe: am besten Trekking- bzw. Wanderschuhe, die über den Knöchel reichen und über gutes Profil sowie einen Absatz verfügen. Diese können dann, um den Halt auf dem Pferderücken zu verbessern, mit Minichaps (kniehohe Lederstulpen) ergänzt werden.
  • Kopfbedeckung: Wer nicht mit Reithelm unterwegs sein möchte, sollte dennoch nicht auf eine Kopfbedeckung verzichten. Schutz vor Sonneneinstrahlung und Hitzeschock bieten vor allem Hüte mit breiten Krempen oder zur Not auch Baseballcaps (Vorsicht: kein Schutz im Nacken). Die UV-Strahlung ist in Chile um ein Vielfaches höher als in Europa – auch bei schlechtem Wetter!
  • Oberbekleidung aus leichtem, bequemem, saugfähigem und reißfestem Material. Ein langärmliges Hemd schützt nicht nur vor Sonne, sondern auch vor Dornen sowie Zecken und anderen Insekten. Für die Abende oder kältere Tage ist ein Fleece optimal, und wenn es dann doch mal regnen sollte, bieten Goretexkombi, bzw. normale dünne Regenjacke und -hose oder Regenponcho (keine Wachsbekleidung – zu schwer!) einen guten Schutz.
  • Die Unterbekleidung sollte wenig Nähte aufweisen und nicht zu eng sein, am besten natürlich Sport- und Funktionsunterwäsche sowie Trekkingsocken.
  • (Reit-)Handschuhe sind bei der chilenischen Reitweise nicht unbedingt notwendig, können aber bei kälteren Temperaturen nützlich sein.
  • Sonnenbrille mit 100% UV-Schutz (auf CE-Zeichen achten)
  • Taschenmesser
  • Taschenlampe oder Stirnlampe (mit Ersatzbatterien)
  • Insektenschutz
  • Sonnenschutz (minimal LSF 20, auch für Personen mit dunklem Hauttyp)
  • Badekleidung
  • Bade-/Trekkingsandalen
  • Kamera (wichtig: genügend Batterien und Filme mitnehmen – die gibts in der Wildnis nicht nachzukaufen und auch das Aufladen der Akkus gestaltet sich ohne Strom schwierig)
  • Feuerzeug und Streichhölzer (beides hat seine Vor- und Nachteile)
  • Mülltüten (als Schutz für das Gepäck vor Regen sowie für Schmutzwäsche und Abfall)
  • Fotokopien wichtiger Dokumente (diese lieber auf der Ranch lassen)
  • evtl. Original des Reisepasses (vor allem bei Touren in der Andenkordillere, erst recht bei Andenüberquerung nach Argentinien)
  • 1. Hilfe-Pack bzw. Reiseapotheke
  • kleiner Tagesrucksack (ca. 25 l)
  • evtl. Wasserentkeimungstabletten
  • evtl. kleine Tüten zur Essensaufbewahrung (Lunchbox)
  • vtl. Landkarten und Reiseliteratur

Proviant

Abgesehen von Frühstück, Mittag- und Abendessen sollte man immer einige Reserven dabei haben. Auf einer solchen Reittour bieten sich vor allem Müsliriegel, Kekse, getrocknete Früchte, Schokolade, Erdnüsse oder einfach nur Traubenzucker zur Verpflegung an. Dies alles hat einen hohen Nährwert und nimmt dabei wenig Platz im Gepäck ein.

Man sollte darauf achten, täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit, wenn nicht sogar mehr, zu sich zu nehmen. Da man nun auf einer 10-Tages-Reittour kein 20-Liter-Fass Wasser pro Person transportieren kann, muss man sich etwas anderes einfallen lassen. Z.B. vorher erkundigen, wie oft und wo Wasser aufgefüllt werden kann. Zumindest in der Zentralzone und in Südchile mangelt es nicht an Gelegenheiten. Wird das Wasser aus einem Bach geschöpft, so kann man es in der Andenkordillere meist bedenkenlos trinken. Man sollte sich dennoch über den Wasserzustand erkundigen und im Zweifelsfall das Wasser mindestens 10 Minuten abkochen, um alle Keime abzutöten. Achtung: Bei über 1000 m Höhe beginnt das Wasser unter 100°C zu sieden – die Keime werden dabei nicht mehr vollständig abgetötet. Abhilfe schaffen Wasserentkeimungstabletten (sind aber auch nicht wirklich gesund), noch besser ein Wasserfilter von Katadyn(www.katadyn.cl). Dieser verfügt über Keramik und/oder Aktivkohlefilter je nach Modell, und das gefilterte Wasser ist frei von Keimen, Schmutz und schlechtem Geschmack. Zu bestellen über jede Apotheke oder direkt im Internet. Nachteil: Diese Filter sind sehr teuer.

Um den Mineralhaushalt auszugleichen oder einfach nur den Geschmack etwas aufzupeppen, empfehlen sich Mineraldrinktabletten oder einfaches Getränkepulver.


Gesundheit

Während entlegene Gebiete für mehr Erlebnis und Naturnähe stehen, bringen sie leider den Nachteil mit sich, fern von jeglicher Zivilisation und gesundheitlicher Versorgung zu sein. Die Bergung per Helikopter sollte zwar innerhalb von einigen Stunden möglich sein, jedoch wird man diesen kaum wegen eines Sonnenstichs oder verstauchten Fußes kommen lassen. Für solche Fälle sollte man ein Erste-Hilfe-Pack sowie eine kleine Reiseapotheke parat haben. Am besten lässt man sich vorab vom Hausarzt beraten, der kennt die aktuellsten Tipps – Kohletabletten bei Durchfall z.B. sind längst veraltet.

Bei chronischen Krankeiten sollte man zudem den Arzt über Sinn und Unsinn dieses Abenteuers befragen. Hierbei ist zu bedenken, welche Tagesstrecken per Pferd zurückgelegt werden und dass man das Pferd jederzeit kontrollieren muss. Wem starke Kreislaufbeschwerden oder Herzrhythmusstörungen dieses nicht ermöglichen, der stellt für sich und die gesamte Gruppe ein Risiko dar!

Sinnvolle (nicht vorgeschriebene) Impfungen besonders für Chile sind Hepatitis A und B. Auch Tetanus-, Diphtherie- und Polio-Impfungen sollten überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden. Aktuelle Informationen bekommt man unter www.who.int (Weltgesundheitsorganisation – englisch), www.fit-for-travel.de oder www.travel-med.de.

In jedem Fall sollte man eine Auslandskrankenversicherung abschließen, und auch über eine Unfallversicherung kann man nachdenken, vor allem, wenn sie nicht durch den Veranstalter der Tour abgeschlossen wird.