Alternative Text
von 30. September 2018

Tiere Australiens


Die Wildnis Australiens ist zwar bekannt für seine Tiere aber bekommt man die auf einer normalen Reise auch wirklich zu sehen?  Auf unserer Tour mit dem Wohnmobil entlang der Ostküste gingen wir dem auf die Spur. Wir besuchten Nationalparks, buchten Wildlife Touren ein und hielten ständig Ausschau nach den putzigen Koalas und deren zahlreichen Freunden.

Also es ist jetzt nicht so, dass sie nur darauf warten uns vor die Kamera laufen zu können aber in den drei Wochen vor Ort kamen wir auf eine erstaunlich lange Liste an Tierarten. Witziger Weise bekamen wir die meisten Tiere nicht auf ausgedehnten Wanderungen in ursprünglicher Natur, sondern in kleinen Spots in urbanen Gebieten zu sehen.

Außergewöhnlich unter den Säugern sind natürlich die ganzen Beuteltiere und noch krasser die Eier legenden Kloakentiere. Absolut abgefahren, auch für Laien, ist jedoch die enorme Vielfalt der Vögel. Man wird ständig von den unterschiedlichsten Lauten und Gesängen begleitet. Leute, das ist fantastisch und begeistert sogar mich als 13-jährigen.

Viele Tierarten sind von der Abholzung der einheimischen Wälder bedroht und eine Vielzahl an eingeführten Arten richten teilweise echte Katastrophen unter den einheimischen Tieren an. Dennoch bleiben uns viele Plätze, eine irre Anzahl an Naturschutzgebieten und traumhafte Landschaften, um nach der eigenartigen Fauna Australiens Ausschau zu halten.

Liebe Leute, ich bin Waldorfschüler. Lasst mich tanzen und Freude am Leben und der Natur haben aber erwartet Euch keine Kunststücke in Grammatik.

 

Östliches graues Riesenkänguru

Um diese Hopser zu finden gehört keine wirkliche Erfahrung oder Glück dazu, denn die großen Beutler haben sich schon längst an die Menschen gewöhnt. Man kann sie gut auf Camping und Picknickplätzen beobachten. Das Östliche graue Riesenkänguru ist das zweitgrößte und vor allem das häufigste Känguru, das entlang der Ostküste zu sehen ist. Nur das Rote Riesenkänguru übertrifft es an Größe. Jetzt stellt Euch das mal vor – Känguru Mütter können in schlechten Zeiten ihre Schwangerschaft solange runterfahren bis wieder ausreichend Nahrung zur Verfügung steht. Die warten ab bis bessere Zeiten kommen und geben dann wieder Gas – irre. Kängurubabys werden in Australien übrigens Joey´s genannt. Außerdem können Muttertiere zwei verschiedene Milcharten gleichzeitig produzieren, eine für das Embryo und eine andere Zusammensetzung für das größere Joey außerhalb des Beutels. Wir konnten die ersten Exemplare bereits in den Blue Mountains beobachten, gleich am Campingplatz.

 

 

 

Koala

Koalas genießen ein sehr ruhiges Leben, die schlafen gut 20 Stunden am Tag. Die restlichen Stunden verbringen sie mit Fressen. Dafür müssen sie aber auch nur die Pfoten ausstrecken. Sie hängen ohnehin nur in den Astgabeln der Eukalyptusbäume herum, fressen allerdings von den 600 Eukalyptosarten nur zwölf. Da bleibt nicht viel Auswahl. Um die eigentlich giftigen Blätter verdauen zu können müssen Koalas sehr viele Bakterien im Darm haben. Diese werden den Babys schon eingeimpft, indem das Muttertier sie mit einem speziellen Kot füttert. Klingt appetitlich nicht wahr?? Um Koalas zu sehen gehört schon mehr Glück dazu als wie bei den Kängurus. Einfach im Wald herum zu streifen und auf die Bäume zu schauen bringt da nicht viel. Allerdings gibt es ein paar Plätze mit besonders großer Chance. Die Halbinsel Port Stephens hat zum Beispiel eine große Population an Koalas, allem voran im Tilligery Habitat. Magnetic Island ist ein weiterer guter Platz, um Koalas beobachten zu können.

 

Platypus oder Schnabeltier

Das Platypus ist wohl einer der außergewöhnlichsten Tiere der Welt. Sieht aus wie von einer anderen Welt, ist ein Säugetier und legt trotzdem Eier. Tagsüber schläft das Platypus meist, doch am Abend beginnt es mit seinem weichen Entenschnabel den Boden nach Krebsen, Schnecken und Muscheln abzusuchen. So ist die Dämmerung auch die beste Zeit auf Suche zu gehen. Beim Tauchen verschließen sie Augen und Ohren, trotzdem können sie sich unter Wasser gut orientieren. Dazu verlassen sie sich auf die am Schnabel sitzenden Elektrosensoren. Noch abgefahrener ist der Giftstachel am Hinterfuß, der bei Berührung tagelang starke Schmerzen hervorrufen kann. Um sie mit Sicherheit sehen zu können bucht man am besten eine geführte Tour ein. Alternativ gibt es ein paar Plätze wo man sie fast mit Sicherheit beobachten kann. Toll bei uns war Tarzali Lakes, nahe bei Miranda.

 

Helmkasuar

Schon alleine das Wort „Helmkasuar“ bringt meine Mutter vor Angst zum Schwitzen, gilt der riesige Vogel doch als aggressiv und gefährlich. Am Campingplatz in Mission Beach tauchte plötzlich ein Vogelpapa mit seinem Riesenküken hinter uns auf. Meine Mutter zischte ab wie eine Rakete und die Vögel hinterher. Das mag jetzt nicht lustig sein aber es war trotzdem ein Bild für Götter. Er ist mit einer Höhe von bis zu 1,70m der zweitgrößte Vogel Australiens, und somit der drittgrößte der Welt. Der Helmkasuar gilt als einer der seltensten Vögel Australiens und ist daher sehr schwer zu sehen, doch an einigen Plätzen wie Mission Beach oder dem Daintree N.P. hat man große Chancen den urzeitlichen Vögeln zu begegnen. In Mission Beach gibt es sogar einige Wanderwege zur Beobachtung der Kasuare. Wir hatten dort allerdings kein Glück.

 

Leistenkrokodil

Das Leistenkrokodil ist mit seiner Länge von bis zu sieben Meter das mit Abstand größte Krokodil der Erde überhaupt. Seiner Anpassungsfähigkeit wegen wird das Leistenkrokodil auch Salzwasserkrokodil genannt, es lebt sowohl in Salz- aber auch in Süßwasser. Die mit Abstand wichtigste Waffe des Leistenkrokodils ist sein kraftvolles Gebiss mit seinen 60 bis 70 imposanten Zähnen. Krokodile können ihre Beute nicht zerkauen, sie verschlucken sie mit Haut, Haaren und Knochen. Die aggressive Magensäure tut den Rest. Beim Tauchen setzt es viele Tricks ein. So werden die Augen von einer Schutzschicht, der sogenannten Nickhaut, geschützt. Der Schlund wird von einer Klappe wasserdicht verschlossen, damit es mit dem geöffneten Maul nicht ertrinkt. Gut zu beobachten sind sie im Daintree NP, am einfachsten und am sichersten auf einer „Crocodile Tour“.

 

Der Buckelwal

Buckelwale sind die Lieblinge der Walbeobachter, da diese extrem zutraulich sind und dicht an die Boote herankommen. Bei uns reckte einer sein Schnäuzlein hoch zum Boot, wie ein Hund der gekrault werden möchte. Ich hatte ja schon öfters das Glück welche zu sehen aber nie so nahe. Was ich echt nicht wusste ist, dass sie so ähnlich wie Killerwale schwarz/weiß gefärbt sind. Bei uns waren die wahnsinnig verspielt, klatschten mit ihren riesigen Flossen immer wieder aufs Wasser, sprangen in die Luft und hatten scheinbar selbst Spaß dabei von uns beobachtet zu werden. Was ich noch richtig schön fand, waren die mit dem Wassermikrophon zu hörenden Walgesänge. Mal hören die sich schön an wie eine Oper oder eine sanfte Ballade und mal wie lange Seufzer. Die Hauptstadt der Walbeobachtung ist Bayron Bay, etwas südlich von Brisban.

 

Baumkänguru

Also zuerst habe ich mir gedacht – Waaaas es gibt ein Känguru das auf Bäumen lebt, neee?

Aber ja, es gibt sie. Von den elf Baumkänguruarten die es gibt leben nur zwei in Australien, das Lumholtz und das Benett, der Rest lebt auf Papua Neuguinea. Man muss kein Experte sein um die beiden australischen Arten auseinander zu halten. Das Lumholtz kommt nur südlich und das Benett nur nördlich des Daintree Rivers vor. Ein Spruch sagt, daß Katzen neun Leben haben und sie von großer Höhe springend, immer sicher auf ihren vier Pfoten landen.  Dieser Spruch gebührt definitiv den Baumkängurus. Diese springen von bis zu 18m Höhe ohne sich auch nur ein Haar zu krümmen. Von Baum zu Baum schaffen die noch immer 9 Meter. Mach das mal mit einer Katze. Leider ist das Baumkänguru stark bedroht, die Wälder werden abgeholzt und es findet kaum noch Lebensraum. Man könnte meinen sie dadurch leichter zusammen gedrängt in den letzten Refugien beobachten zu können. Das stimmt aber leider nicht. Wir konnten zwei der niedlichen Tiere auf der „Neranda Tee Plantage“ in den Atherton Tablelands beobachten.

 

Jägerlist, Lachender Hans oder Kookaburra

Der Jägerliest, besser bekannt als Lachender Hans oder Kookaburra, misst fast einen halben Meter und zählt zur Familie der Eisvögel. Der Jägerliest ist ein furchtloser Picknickplatzräuber, ihn nicht zu sehen und vor allem zu hören ist praktisch unmöglich. Sein lachender Ruf ist nicht nur Namensgeber, sondern dient vor allem dazu sein Revier zu markieren. Ich liebe ihn, sein Ruf ist ein akustisches Abenteuer. Normalerweise futtert er Mäuse, Skinke und Schlangen. Er bevorzugt keinen speziellen Lebensraum und kommt sogar in Große Städte wie Sydney oder Cairns vor.

 

Allfarblori

Der Allfarblori ist wohl einer der schönsten Vögel der Welt. Sie unterscheiden sich alle ein wenig, kaum zwei Vögel sind gleich. Man muss dazu sagen, dass es aber auch über 35 Unterarten gibt! In Australien erstreckt sich das Verbreitungsgebiet praktisch die ganze Küste entlang von Westaustralien bis nach Cape York. Allfarbloris sind sehr anpassungsfähige Vögel und kommen in einer Reihe sehr unterschiedlicher Lebensräume vor, vom Regenwald bis zu den trockenen Eukalyptuswäldern und den Mangroven. Sie ernähren sich hauptsächlich von Pollen und Nektar, fressen aber auch Blüten, Blätter, Früchte und mein Eis. Suchen müsst Ihr diese schönen Tiere nicht, sie finden Euch mit Sicherheit.

 

Graukopf-Flughund

Der Graukopf-Flughund ist das einzige Tier das ich kenne, welches man zugleich sieht, hört und riecht.  Mit ihrem etwas gewöhnungsbedürftig riechenden Kot markieren sie ihr Revier. Flughunde zählen zu den größten Fledermausarten der Welt, seine Flügelspannweite beträgt oft einen Meter und mehr. Ihr Verbreitungsgebiet zieht sich die ganze Küste entlang von Victoria über New south bis Queensland. In der Abenddämmerung verlassen sie ihre Ruheplätze und begeben sich auf Nahrungssuche, wie Nektar, Pollen und Früchten. Tagsüber hängen sei wie Dracula mit dem Kopf nach unten in den Bäumen und streiten lauthals mit ihren Nachbarn.  Sie sind dem Menschen gerne nahe und in Parkanlagen kaum zu übersehen.

 

Liebe Leute, fragt mich mal wo ich mehr lerne. In der Schule oder mit meinen neuen Freunden unterwegs, den Koalas und Co. ?

 

Spezialist für Tierbeobachtungen

Jonathan Munro

Von uns wirklich gesehene Tierarten in Australien

 

Sydney, Botanischer Garten

Jägerliest, Kookaburra, Dacelo novaeguineae

Australische Wasseragame, Water dragon, Intellagama lesueurii

Maskenkiebitz, Masket Lapwing, Vanellus miles

Kormoran, Great Comoran, Phalacrocorax carbo

Bindenfregattvogel, Great Frigatebird, Fregata minor

Weißbart-Seeschwalbe, Whiskered Crested Tern, Chlidonias hybrida

Allfarblori, Rainbow Lorakeet, Trichoglossus moluccanus

Pennantsittich, Crimson Rosella, Platycercus elegans

Felsentaube, Rock Dove, Columba livia

Weißstirn-Schwatzvogel, Noisy Miner, Manorina melanocephala

Flötenvogel, Australian Magpie, Gymnorhina tibicen

Hirtenmaina, Common Myna, Acridotheres tristis

Haussperling, House Sparrow, Passer domesticus

Braunbrust-Schilffink, Chestnut breasted Mannikin, Lonchura castaneothorax

Molukkenibis, Australien White Ibis,Threskiornis molucca

 

Blue Mountain – Glenbrook, Euroka Clearing

Östliche Graue Riesenkänguru, Eastern Grey kangaroo, Macropus giganteus

Spitzschopftaube, Crested Pidgeon, Ocyphaps lophotes

Gelbhaubenkakadu, Sulphur crested cockatoo, Cacatua galerita

 

Port Stephens

Prachtstaffelschwanz, Superb fairy wren, Malurus cyaneus

Kläfferkauz, Barking owl, Ninox connivens

Australische Gespenstfledermaus, Ghost bat, Macroderma gigas

Koala, Koala, Phascolarctos cinereus

Fuchskusu, Common brushtail possum, Trichosurus vulpecula

Blauflügelkookaburra, Blue winged kookaburra, Dacelo leachii

Trauerschwan, Black swan, Cygnus atratus

Pennantsittich, Crimson Rosella, Platycercus elegans

 

Coffs Harbour, Dorrigo NP

Buschhuhn, Bush Turkey, Alectura lathami

Grünlaubenvogel, Green Catbird, Ailuroedus crassirostris

Peitschenvogel, Eastern Wipbird, Psophodes olivaceus

Goldohr Honigfresser, Lewin´s honeyeater, Meliphaga lewinii

Gelbohr-Rabenkakadu, Yellow Tailed cockatoo, Calyptorhynchus funereus

Brillenpelikan, Australian Pelican, Pelecanus conspicillatus

 

Byron Bay

Östliche Graue Riesenkänguru, Eastern Grey kangaroo, Macropus giganteus

Rotnackenwallaby, Red necked Wallaby, Macropus rufogriseus

Rotbeinfilander, Red legged Pademelon, Thylogale stigmatica

Koala, Koala, Phascolarctos cinereus

Blässhuhn, Eurasian Coot, Fulica atra

Rosakakadu, Galah, Eolophus roseicapilla

Fischadler, Osprey, Pandion haliaetus

Graukappen-Glanztaube, Emerald Dove, Chalcophaps indica

Goldbauchschnäpper, Eastern yellow Robin, Eopsaltria australis

Graukopf-Flughund, Grey headed flying fox, Pteropus poliocephalus

Schwarze Flughund, Black flying fox, Pteropus Alecto

 

Fraser Island

Whistling Kite

Buckelwal, Humpack Whale, Megaptera novaeangliae

Bottle Nose Delfin

 

Cape Hillsborough National Park

Flinkwallaby, Agile Wallaby, Macropus agilis

 

Mission Beach

Kasuar, Casuarius Casuarius

Fischadler, Osprey, Pandion haliaetus

Lärmlederkopf, Noisy Friarbird, Philemon corniculatus

 

Tablelands

Schnabeltier, Platybus, Ornithorhynchus anatinus

Johnstone snapping turtle, Schnappschildkröte,

Buschtriel, Bush Stone- Curlew, Burhinus grallariusneae

Lumholtz Baumkänguru, Lumholtz’s tree-kangaroo, Dendrolagus lumholtzi

Mareeba-Felskänguru, MareebaRock Wallabie, Petrogale mareeba

 

Daintree Nationalpark

Mosaikschwanz- Riesenratte, Giant white-tailed rat, Uromys caudimaculatus

Metallic starling, Aplonis metallica

Leistenkrokodil, Saltwater Crocodile, Crocodylus porosus

Agarkröte, Cane Toad, Bufo marinus

Eulenschwalm, Tawny Frogmouth, Podargus strigoides

Große Langnasenbeutler, Long-nosed bandicoot, Perameles nasuta