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von 29. Mai 2023

Abenteuerstrasse Ruta Andina – Chile, Atacama


Auf Allradstrassen zu den Vulkanriesen Chiles

Abenteuerstrasse Ruta Andina – In Chile verläuft die asphaltierte Ruta 5 vom nördlichen Arica bis nach Puerto Montt. Südlich schließt sich die touristisch bekannte Carretera Austral an, welche an den großen Fjorden und dem mächtigen Inlandseis ihr Ende findet. Landschaftlich ein Hochgenuss und durch Strassenbauarbeiten in immer besseren Zustand verliert sie allerdings allmählich ihren abenteuerlichen Charakter. Ihr nördliches Pendant, die Ruta Andina, hingegen ist nach wie vor mehr Abenteuer als Strasse. Sie verbindet den Touristenmagnet San Pedro de Atacama auf staubigen Pisten entlang der bolivianischen Grenze über gewaltige Andenpässe bis in das Dreiländereck bei Visviri. Neben der landschaftlichen Vielfalt bieten vor allem die Vulkanriesen entlang der Route tolle Möglichkeiten an Bergtouren.

  • Beste Monate von Mai bis November
  • Es gibt unterwegs kaum Tankmöglichkeiten, daher sind ausreichend gefüllte Kanister mitzuführen. In Ollagüe, Cariquima, Colchane und Putre erhält man Treibstoff auf Nachfrage.
  • Es gibt kaum Handynetz und keinen Pannendienst. Wir empfehlen mit zwei oder mehreren Fahrzeugen unterwegs zu sein.
  • Unterkünfte findet Ihr in San Pedro, Ollagüe, Salar de Huasco, Cariquima, Ancuaque, Colchane, Putre und Parinacota. Teilweise kann nicht reserviert werden.
  • Für die Strecke von Colchane bis Putre werden tolle Touren ausgehend von Iquique angeboten.

San Pedro

Ausflüge rund um San Pedro sind ideal und Voraussetzung, um sich an die gewaltigen Höhen entlang der Ruta Andina anzupassen. Neben den Standardtouren, wie zu den heißen Quellen von Puritama oder den Lagunas Miscanti und Meninques sowie in die Salar gibt es auch gute Möglichkeiten, um Wanderungen und Bergtouren zu unternehmen. Als Tagestour von San Pedro ausgehend bietet sich die Corniza Rundwanderung an.

Kürzer aber landschaftlich trotzdem toll ist die Rundwanderung durch das naheliegende Salzgebirge oder mit einer längeren Anreise verbunden durch das Regenbogental. Eine leichte Bergbesteigung auf den Cerro Toco bietet sogar Anfängern die Möglichkeit einen 5000er zu erklimmen.

San Pedro – Ollagüe

Die Strecke führt hoch zu den Geysiren von El Tatio, unterwegs gibt es einige gute Bergziele, wie den fast 6000 m hohen Sairecabur , dem Cerro Soquete oder dem Cordon del Tatio. Kleinere Wanderungen führen von Guatin hoch zu den Thermen von Puritama oder entlang des Tales des Geysir blanco. Auf der Strecke ein wenig retour Richtung San Pedro zweigt eine Piste ab, welche über ChiuChiu nach Ollagüe führt. In ChiuChiu gibt es ebenfalls Unterkunft und Restaurant.

Ollagüe – Colchane

Der erste Tag war ein guter Test, die Strecke heute wird noch einsamer und auch etwas anspruchsvoller. Nördlich von Ollagüe gilt es eine Brücke zu queren, allerdings eine alte Eisenbahnbrücke. Viel Platz nach links und rechts bleibt hier nicht. Ein Muss ist der kurze Abstecher mit der sehr einfachen Besteigung auf den 5165 m hohen Irruputunco. Unglaubliche Mengen an Schwefel liegen hier an den Flanken des Kraters und überall zischt und raucht es aus der Erde. Wer genug hat von der Höhenluft nimmt die Asphaltstraße zur Küste nach Iquique. Die Ruta Andina führt hingegen weiter, vorbei an der bezaubernden Salar de Huasco und Richtung Colchane. Gegen Voranmeldung kann man am Rande der Salzlagune Huasco übernachten, ansonsten findet sich die nächste Unterkunft erst in Cariquima. Vor Cariquima passieren wir einen weiteren hohen Andenpass, vorbei am Fusse des Cerro Toroni mit guten Wandermöglichkeiten.

Termas de Polloquere

Colchane – Putre

Von Cariquima aus kann man einen Abstecher machen zur bolivianischen Grenze mit Blick auf die riesige Salar de Coipasa. In der Unterkunft aber nochmals nachfragen, ob die Strecke aktuell zu empfehlen ist. Das ganze Gebiet, selbst Colchane, wird wegen Grenzschmuggler immer unsicherer. In Colchane gibt es Treibstoff für die Fahrzeuge, am Besten in den Unterkünften nachfragen wer welches verkauft. Man kann hier die Grenze nach Bolivien queren, von allen Grenzübertritten die ich kenne ist das allerdings zur Zeit die komplizierteste. Als Tagestour ist Puchuldiza und vor allem eine Bergtour auf den Cerro Blanco zu empfehlen. Die Ruta Andina führt nun weiter am Vulkan Isluga vorbei. Der Aufstieg ist zwar ein wenig monoton, die Umgebung allerdings fantastisch. Im Ort Isluga aber dann auch noch in Guallatire und Parinacota stehen mitunter die schönsten und ältesten Kirchen des Landes. Die Piste führt nun auf 4700 m hoch und kann gerade bei den steilen Passagen in schlechten Zustand sein. Am Pass selbst führt eine schöne Wanderung am Cerro Colorado vorbei bergab zu den Thermen von Polloquere. Diese liegen am Rande der Salar de Surire, welche für ihre Flamingos, Kondore, Vizcachas aber vor allem den eleganten Vicuñas bekannt ist. Die Strecke zwischen Colchane und Putre ist kilometermäßig zwar nicht weit aber mit den ewigen Fotostopps ist es ein langer Fahrtag. Wer unterwegs Wanderungen oder Bergtouren unternimmt, muss ohnehin campen. Der Oberkracher ist natürlich der Aufstieg auf den aktiven Vulkan Guallatire, einfacher die Besteigung des ebenfalls über 6000 m hohen Acotango.

Vulkan Isluga

In Putre gibt es mehrere Unterkünfte, unter anderem unsere La Chakana. Der Ort bietet sich auch für eine Unmenge an Ausflügen und Bergtouren an. Schöne Wanderungen führen zu Llutaschlucht und überwiegend bergab auf alten Inkapfaden nach Socoroma. Wer die Ruta Andina in Putre startet kann sich mit einer kurzen Tour auf den 5000 m hohen Cerro Milagro an die dünne Luft des Altiplanos gewöhnen. Für uns die schwierigste Besteigung auf der gesamten Route war der Aufstieg auf den Vulkan Parinacota mit seinen steilen Eisflanken. Landschaftlich verziert mit dem Lago Chungara ist der Berg allerdings ein echtes Träumchen und auch ohne Bergtour ein wahrer Genuss. Leichter Touren führen auf den Aussichtsberg GuaneGuane oder dem Cerro Choquelimpie.

La Chakana

Putre – Visviri

Die Ruta Andina zum nördlichsten Punkt Chiles bei Visviri ist bereits durchgehend asphaltiert, mit Ausnahme des kurzen Stücks zwischen Parinacota und der Kreuzung nach Caquena, da dieser Abschnitt innerhalb des Nationalparks liegt. Wem dies zu komfortabel ist nimmt die Piste vorbei am Vulkan Taapacá, dem Hausberg von Putre und dem Vulkan Tacora.

Viel Spaß bei Eurer Reise und sendet uns Fotos von Eurer Tour!