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von 14. Januar 2020

Verstecktes Kleinod im Norden Chiles – Die bunten Berge von Suriplaza


Fantastische 5000er können in der Region um Putre bestiegen werden. Bunte Berge mit rötlichen, orangenen, weißen und gelben Färbungen. Dazu gibt es mächtige Vulkane, weiss glänzende Salzseen und die riesige Laguna Chungara mit etlichen 6000ern im Hintergrund. Das Juwel im Lauca Nationalpark. Mit zahlreichen Flamingos, Viscachas, Guanakos, Vicunias, Suris und Andenfüchsen.Apropos Suris: Ein besonderes Highlight ist die Region Suriplaza mit extrem bunten Gesteinsfärbungen und durchaus ansehnlichen 5000ern. Immerhin auf gut 5400m geht es in die Höhe. 

Bunte Berge

Aber die Höhe ist Nebensache, am interessantesten sind die extrem intensiven Färbungen dieser abgelegenen Gegend. Suriplaza ist eine breite Hochfläche auf ca. 4500m Meereshöhe gelegen, welche mit einer riesigen kraterförmigen Runde von grellbunt gefärbten Bergriesen umgeben ist. Mittendrin fahren wir auf orangenem Vulkansand durch die weitläufige Hochfläche und können einen beliebigen Berg auswählen und mit dem Allradfahrzeug heranfahren. Wirklich schwer zu besteigen sind diese vielfarbigen “Schutthaufen” nicht. Aber es ist ein extrem erhabenes Gefühl über tiefrot gefärbte Grate den spitzen Gipfelkuppen entgegen zu steigen.

Dabei haben wir immer das die höchsten Vulkanberge Nordchiles vor Augen:

Ganz im Norden den kegelförmigen Tacora, gegenüber überragt der mehrgipflige Taapaca das weitläufige Hochland. Und natürlich stechen wie fast von jedem Gipfel der Region die beiden Zwillingsvulkane Pomerape und Parinacota ins Auge. Beim Aufstieg wechselt das Gestein häufig von Orange zu Rot, teilweise auch zu Weiß oder Gelb im wahrsten Sinne des Wortes eine bunte Mischung.

Suriplaza

Anstiege: Es gibt etliche Berge, der gut erreichbare und sehr intensiv gefärbte Cerro Cosipilla (5395m) bietet sich besonders an. Wenn man von Putre kommt ist es der erste Berg auf der linken Seite. Ein nur wenige Meter langer Seitenweg bietet den idealen Parkplatz, Von hier aus kann man geradewegs zum ersten Sattel steigen und sieht die bunten berge in ihrer vollen Pracht. Steil geht es ca. 100 Hm nach Rechts über Schutt zum oberhalb gelegenen Gratrücken. Der bietet nun einen zwar mühsamen aber unvergesslichen Aufstieg auf mindestens 3 Gipfel, deren Namen nicht alle herauszufinden waren….

Talort: Putre (3500m) oder Colpipa (ca 4000m)

Ausgangspunkt: Ebene Suriplaza auf 4500m

Anfahrt: Von Putre zuerst auf der Nationalstraße Richtung Bolivien und bei der Militärstation links ab Richtung Colpipa und Taapaca. Nun folgen wir dem Fahrweg unter den Taapacagipfeln Richtung Norden. Der höchste Punkt erreicht 4800m und ist gleichzeitig Ausgangspunkt für die Besteigung des Taapaca

dünne Luft auf 5000 m

An der nächsten Abzweigung halten wir uns Rechts, Colpita ist ausgeschildert. Immer dem Fahrweg folgend durchfahren wir eine imposante Schlucht bevor den riesigen Sportplatz von Colpita durchqueren. Am Ortsende biegen wir nach Links ab um wenige Kilometer später Rechts einen Wegweiser mit der Aufschrift Suriplaza entdecken. Es liegt nahe, diesem Wegweiser zu folgen.

Unterkunft: In Putre: Cumbre Real in der Calle Baquedano Nr 340, Hotel La Chakana

Höhenunterschied: gut 800 Hm in Aufstieg und Abstieg

Schwierigkeiten: keine besonderen, aber steiles Geröll

Beste Zeit: Die Berge können das ganze Jahr über bestiegen werden. Ideal sind die Monate September bis November mit relativ wenig Wind und nicht so kalten Nächten. Von Mai bis August ist das Klima am stabilsten, aber die Nächte sind auch am kältesten und es hat öfters viel Wind. Dezember bis März sind am unbeständigsten aber trotzdem herrschen auch in diesen Monaten meistens brauchbare Besteigungsbedingungen.

Zusatzinfos:

Neben der extrem malerischen und ungewöhnlichen Landschaft besteht ein großer Vorteil darin dass man zwischen verschieden Gipfeln für die Besteigung auswählen kann. Dabei gibt es verschiedene Höhen und verschiedene Steilheitsstufen im Angebot, sodass fast jeder die passende Tour für sich finden müsste. Die namensgebenden Suris sind übrigens auch hin und wieder zu sehen.

Die Anfahrt von Putre dauert 1,5 bis 2 Stunden und führt über staubige, aber brauchbare Straßen. Nicht ganz leicht, aber extrem eindrucksvoll ist die Strecke am Taapaca vorbei. Teilweise sind die Abhänge durchaus schwindelerregend und der höchste befahrbare Punkt erreicht immerhin 4850m.

Akklimatisieren kann man hervorragend in Putre auf immerhin 3500m. Von hier lassen sich zahlreiche Touren angehen wie der Guane Guane, die Laguna Chungara, der Salar de Surire oder der Cerro Milagro. Ambitionierte Bergsteiger können nach Suriplaza noch den Taapaca oder den Guallatire anschließen.

In Putre gibt es gute Unterkünfte wie la Chakana, Cumbrereal oder Las Vicunias. Ausserdem mehrere Restaurantes und einige kleine Lebensmittelläden. Busverbindungen bestehen nur nach Arica und auch nur einmal täglich. Ein Auto ist nötig um das Umland zu erkunden, am besten ein Mietwagen aus Arica. Benzin lässt sich in einem kleinen Laden am Hauptplatz kaufen (besser ist Kanister in Arica zu füllen).

Anbieter: 

Tour Andino in Putre in der Calle Baquedano sind in den Bergen sehr kompetent.

Als Teil einer komplett im Norden Chiles und Westen Boliviens kann die Region bei Thomas Wilken Tours gebucht werden.