
Tierwelt Argentiniens – die Sümpfe Esteros de Iberá
Unsere letzte Fahrt zu den Sümpfen Esteros de Iberá, unterwegs mit Wohnmobil und Baby an Bord, bleibt unvergesslich. Es regnete. Hört sich jetzt nicht schlimm an aber wer die drei Zufahrtsstraßen in das Zentrum das 13.000 km² große Schutzgebiet kennt, weiß wovon ich rede. Die Pisten sind breit und stark zur Mitte hin gewölbt, damit das Regenwasser zur Seite ablaufen kann. Wir rutschten selbst im Stehen mit dem Camper ab. Die Räder gruben sich bis zur Achse in den Schlamm, unserem Kleinen störte das nicht und schlief die meiste Zeit. Dem Papa lief einstweilen der Angstschweiß den Rücken entlang in die Hose.
- Blatthühnchen
- Cocoireiher
- Galandria
13 Jahre später sind wir zurück und was soll ich sagen – es regnet, aber wie. Im Radio laufen ständig Nachrichten über Hagel, Sturm und Überschwemmungen. In Iberá regnet es jährlich zwischen 1300 – 2300 mm, eigentlich nicht soooo viel. Dabei fließt aber nur ein Viertel des Niederschlages über den Rio Corrientes ab in den Rio Paraná, der Rest versickert, verdunstet oder überschwemmt die Pisten. Unser Auto zischt ganz plötzlich, ein hässliches Zischen, kurz und folgenschwer – ein Platten, ausgerechnet jetzt. Was für ein Spaß!!
Reisezeit
Man muss dazu sagen, dass hier genau jetzt im argentinischen Herbst der meiste Regen fällt, also in den Monaten April und Mai. Am trockensten ist es im Frühjahr zwischen September und Oktober.
Anfahrt
Noch dazu wählten wir die schlechteste der drei Optionen, die Piste von Norden kommend. Das liegt daran, dass sich Iberá´s nächster Flughafen in der Provinzhauptstadt von Misiones befindet, in Posadas. Von hier sind es zwar nur etwa 200 km bis in das Herz von Iberá, dem Ort Colonia Carlos Pellegrini.150 km davon allerdings auf Pisten, welche bei Schlechtwetter unpassierbar werden können. Unterwegs gibt es auch keine Tankstelle mehr, auch nicht in Colonia Carlos Pellegrini selbst.
- Sumpfhirsch
- Galandria
- Kardenal
Die Beste Strecke führt vom südlichen liegenden Mercedes hoch. Nachts sieht man hier öfters Mähnenwölfe auf der Piste. Angeblich wird diese demnächst sogar asphaltiert. In Colonia Carlos Pellegrini gibt es mittlerweile eine gute Auswahl an Unterkünften, Restaurants und Reisebüros. Wir wählten die Irupé Lodge gleich am Ortseingang. Im Garten laufen riesige Rallen herum und die roten Köpfe der Kardenalvögel leuchten aus dem Dickicht. Die meisten Lodges bieten Pakete an. Unterkunft, Vollpension und Ausflüge. Wobei etwa 8 verschiedene Ausflüge genug Programm für einen längeren Aufenthalt sorgen. Weitere schöne Lodges sind die „Rancho de los Esteros Lodge“ und die „Hosteria Nande Reta“. Alternativ kann man auch vom westlichen Concepcion aus Touren in die Sümpfe unternehmen. Der Ort Concepcion ist leicht auf Asphaltstraßen zu erreichen und gleichzeitig guter Ausgangspunkt für den Besuch des Parkes Mburucuyá.
Ökosysthem
Die Esteros de Iberá machen 14 % der ganzen argentinischen Provinz Corrientes aus. Es setzt sich aus Sümpfen, Seen, Flüsse und Mooren zusammen, alles Reste alter Zuflüsse und Flussläufe des Rio Paraná. Zweifellos zählen sie zu den bedeutendsten Plätzen, um die südamerikanische Tierwelt beobachten zu können. Mit Booten, zu Fuß oder mit Pferden dringt man in die Feuchtgebiete vor. 300 000 Kaimane finden in dieser feuchten Wildnis Lebensraum. Diese sieht man übrigens oft mit verletzter Schwanzspitze. Angeblich beißen sie sich selbst, um mit ihren Blut Piranhas anzulocken die sie dann fressen. Ebenfalls häufig sehen wir Wasserscheine. Das Männchen erkennt man an einem Fleck oberhalb der Schnauze, einer Drüse mit der sie ihr Revier markieren und dieses heftig verteidigen. Riesige schwimmende Pflanzeninseln bedecken teilweise die Lagunen. Auf ihnen bildet sich eine dicke Humusschicht, auf der sogar kleine Bäume und Sträucher wachsen wie der Sarandi comun oder die türkis blühende Talia. Auf den violetten Blüten des Lirio de Agua sitzen oft Monarchfalter und saugen süßen Nektar. Das Festland wird mit dichten Galeriewald bewachsen. Pindo Palmen ( Königinpalme) geben dem Wald einen Hauch Exotik. Neben den Sträuchern wachsen essbare Caraguata Bromelien. Rhipsalis Kakteen hängen an den Baumriesen wie den zu den Myrten zählenden Arrayan del Norte oder den dickstämmigen Alercin. Rosa blühende Tilandsia sitzen auf den Ästen auf. Der dichte Wald ist auch idealer Lebensraum der Brüllaffen.
Galeriewald
Jacaranda, Jacaranda
Lapacho, Pink trumpet
Ceibo, cockspur coral, Erythrina crista-galli
Sauce, tallow tree
Curupié,
Timbo, Albizia inundata
Guayaibie, guajaybi
Urunday, Urunday
Espinillo, Nandubay, Prosopis affinis
Alecrin, Holocalyx balansae
Clavel del aire, Tilandsia meridionalis
Caraguata, Bromelia serra
Palmen
Yatay-Palme, Yatay, Yatay, Butia yatay
Königinpalme, Pindó, Jelly, Syagrus romanzoffiana
Blaue Nadelpalme, Caranday, Carnauba, Trithinax campestris
Säugetiere
Südamerikanische Fischotter, Lobito de río, Neotropical Otter, Lontra longicaudis
Wasserschwein, Carpincho, Capybara, Hydrochaeris hydrochaeris
Sumpfhirsch, Ciervo de los pantanos, Marsh deer, Blastocerus dichotomus
Krabbenwaschbär, Osito lavador, Crab eating Racoon, Procyon cancrivorus
Mähnenwolf, Lobo de crin, Maned wolf, Chrysocyon brachyurus
Spießhirsch, Corzuela parda, Gray Brocket Deer, Mazama gouazoubira
Brüllaffe, Mono Carayá, Howler monkey, Alouatta caraya
Coipo, Coypo, Myocastor coypus
Reptilien
Brillenkaiman, Yacaré negro, Spectacled Caiman, Caiman Yacare
Breitschnauzenkaiman, Yacaré overo, Broad snouted Caiman, Caiman Latirostris
Gelbe Anakonda, Boa del Agua, Yellow Anaconda, Eunectes notaeus
Vögel
Federal, Scarlet headed Blackbird, Amblyramphus holosericeus
Graukardinal, Cardenal comun, Red crested Cardinal, Paroaria coronate
Blatthühnchen, Jacana, Wattled Jacana, Jacana jacana
Ipacaá, Giant Wood Rail, Aramides ypecaha
Halsband-Wehrvogel, Chaja, Southern Screamer, Chauna torquata
Fische
Tararira, Tararira, Common Trahira, Hoplias malabaricus
Kiemenschlitzaal, Anguila criolla, Spotted Eel, Synbranchus marmoratus
Palometa brava, Speckeld Piranha, Serrasalmus maculatus
Surubi pintado, Spotted Surubi, Pseudoplatystoma corruscans
Boga, Leporinus, Leporinus obtusidens
Sábalo, Streaked Prochilod, Prochilodus lineatus
Bagre sapo, South American Catfish, Rhamdia quelen