Wasserfälle Foz de Iguazú
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von 2. Mai 2018

Wasserfälle Foz de Iguazú – Ausflüge und Wanderungen


Die gewaltigsten Wasserfälle Amerikas werden vom Fluss Iguazú gespeist, welcher hier die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien bildet. Je nach Jahreszeit donnern zumeist etwa 1500 m3 – 7000 m3 Wasser pro Sekunde über 20 große und 250 kleinere Fälle in die Tiefe. Mit bis zu 80 m sind sie doppelt so tief wie die Niagarafälle. Sie befinden sich innerhalb des Nationalparks Iguazú und zählen zum Unesco Welterbe.

Mit 80 % befindet sich bei weitem der größere Anteil der Wasserfälle auf argentinischer Seite, diese sind aber von Brasilien aus wiederum besser zu sehen. Ein gutes Beispiel ist der Garganta del Diablo – der Teufelschlund. Tolle Fotos macht man hier von Brasilien aus aber die Gewalt des Wassers verspürt man nur hautnah am Abgrund der argentinischen Seite. Bei wenig Zeit kann man beide Seiten an einem Tag besuchen, beide unterschiedlich und beide lohnend. Es bleibt dann natürlich kaum Zeit für eine der lohnenden Wanderungen durch den umliegenden Regenwald.

Die Iguazú Wasserfälle zählen, wie der Perito Moreno Gletscher oder Machu Picchu, zu den großen Schauplätzen des südamerikanischen Kontinentes. So pilgern über 1 Million Besucher jährlich über die Stege und Plattformen entlang des Iguazú Flusses. Vergleichsweise ruhig hingegen geht es auf dem 2 x 3,5 km langen Wanderweg „Sendero Macuco“ zum Salto Arrechea zu. Hier braucht es gar nicht so viel Glück, um ein wenig der einheimischen Fauna zu erspähen. Allen voran natürlich den Macucos, den niedlichen Kapuzineräffchen. Im grünen Dickicht leben aber weitere 450 Vogelarten, 80 Säugetiere und gedeihen etwa 2000 Pflanzenarten. Der hier gedeihende Wald zählt zur Selva Paranaense, auf brasilianischer Seite wird dieser auch Mata atlantica genannt. Der grösste Teil wurde abgeholzt, in Argentinien verbleiben nur noch etwa 7 % des ehemaligen Bestandes, in Brasilien noch weniger.

Beste Reisezeit Foz de Iguazú

Hauptsaison mit großem Andrang ist zwischen November und März. Im Januar und Februar sind zudem Schulferien in Argentinien, besonders voll und zugleich die heißesten Monate des Jahres. Von März bis Juni ist es super ruhig und gutes Klima. In den Winter Monaten bis August kann es recht kühl werden und es regnet öfters. In diesen Monaten sind auch nicht alle Restaurants und Hotels in Betrieb.

Argentinische Seite der Cataratas del Iguazú

Vom Ort Puerto Iguazú aus erreicht man per Fahrzeug in etwa einer halben Stunde den Parkeingang. Hier wird Eintritt bezahlt und man erhält eine Übersichtskarte mit den Wegen, Attraktionen und den Einrichtungen innerhalb des Parks. Wer die Ruhe vor dem Massenandrang genießen möchte startet früh morgens. Vom Eingang weg führt der 1700 m lange Rundgang „Circuito Superior“ zum Salto Mbiguá mit Blick auf die Insel San Martin. Auf dem „Circuito Inferior“ gelangen wir über Holzbrücken zu den Saltos Ramírez und zur gewaltigen Kulisse des Saltos Bossetti. An den Pausenplätzen und am Kiosk warten Nasenbären darauf unachtsame Touristen beim Picknick zu überfallen. Das ist jetzt kein Spaß, die sind nicht ohne. Mit einem kleinen Zug erreicht man den 1000 m langen Steg zum Teufelsschlund „Garganta del Diablo“.

Vorsicht mit dem Fotoapparat, die starke Gischt gleicht eher einer Dusche!!!!

 

Brasilianische Seite Foz do Iguaçu

Vom Parkeingang auf brasilianischer Seite aus führt ein 1,5 km langer Weg bis zum Floriano Wasserfall von dem aus man wieder Zugang zur Straße hat. Unterwegs gibt es Aussichtspunkte, Toiletten und Restaurants. In der Hochsaison ist es oft eine einzige lange Menschenschlange die sich den Weg entlang schiebt. Die Ausblicke sind allerdings vom Feinsten und man reiht sich gerne ein. An den Felsen klammern sich Rußsegler zum Nächtigen und Brüten, in den Bäumen sitzen verschiedene Tukanarten. Wer sich etwas bewegen möchte sollte den 1,6 km langen Trilhas das Bananeiras gehen oder die Strecke mit dem Fahrrad fahren..

Amethysten Minen Argentiniens – Wanda und Santa Catalina in Misiones

Etwa 50 km südlich von Puerto Iguazú befinden sich die Amethysten Minen von Wanda und Santa Catalina. Teilweise riesige Drusen mit Quarz und Amethyst finden sich hier in der Basaltdecke. Der Name rührt übrigens aus dem griechischen und verspricht Immunität gegen die Nachwirkungen übermässigen Weingenusses. Na dann mal Prost. Dazu gibt es hier ein großes Restaurant und natürlich ein Geschäft welche die Mineralien und Schmuck anbieten. Die Mine Santa Catalina befindet sich ein paar Kilometer näher zu Puerto Iguazú. Santa Catalina ist zwar kleiner, der Besuch aber auch weniger touristisch. Leider ist die Anfahrt über kilometerlange Piste auch komplizierter.

Guarani Dorf – Aldea Fortin M´Bororé

Guarani Communidades siedeln in den Randbezirkren von Puerto Iguazú. Ihrer traditionellen Jagdmethoden dürfen sie hier im Gebiet des Nationalparks nicht mehr nachgehen. Im Tourismus Fuß zu fassen ist für sie ebenfalls nicht leicht. Meist sieht man Guaranis nur entlang der Fahrstraßen oder am Verkaufen von ihrer Handwerkskunst. In der Aldea Fortin M`Bororé leben fast 300 Familien, sie versuchen Anschluss am Tourismus zu finden. Was sicherlich keine leichte Aufgabe ist. Sie zeigen ehemalige Jagdmethoden, kochen traditionelles Essen mit Maniok, Maisfladen und Fisch ( cena tematica) und erklären die Wirkungsweise der Naturmedizin.

Unterkunft Foz de Iguazú

Das Hotel „El Pueblito“  für 70 USD das Doppelzimmer bietet den Gästen eine Unmenge an Kolibris, ein Schmetterlingshaus, eine große Ausstellung mit einheimischen Schlangenarten aber natürlich auch Restaurant und Pool. Für Reisende mit mehr Zeit bietet es sich an in der Yacutinga Lodge inmitten des Regenwaldes am Ufer des Rio Iguazú zu bleiben.

Liste der Tiere und Pflanzen am Wasserfall Foz de Iguazú

Kapuzineraffe, Mono Caí, Cebus apella nigritus

Rußsegler, Vencejo de cascada, Cypseloides senex

Weißbartpekari, pecarí barbiblanco, Tayassu pecari

Krabbenwaschbär, Mapache cangrejero, Procyon cancrivorus

Südamerikanische Fischotter, Lobito del rio, Lontra longicaudis

Flachlandtapir, Tapir, Tapirus terrestris

Jaguar, Yaguareté, Panthera onca

Nasenbär, Coati, Nasua nasua

Brüllaffe, Mono Aullador Rojo, Red Howler monkey, Alouatta guriba

Südlicher Tamandua, Oso melero, Lesser Anteater

Brillenkaiman, Yacare caiman, Caiman yacare

Pindo Palme, Palmera pindó​, Syagrus romanzoffiana