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von 6. August 2023

Alpenquerung – Alpen Adria auf dem E-Bike


600 km 11 Tage – Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien & Kroatien

Alpenquerung – Alpen Adria auf dem E-Bike – In den letzten Jahren hatten wir bereits vier Alpenquerungen unternommen, sowohl zu Fuß als auch auf dem E-Bike. Wir waren von der letzten Radreise so angetan, dass auch dieses Jahr wieder unsere Bikes zum Einsatz kommen sollten. Von den vielen Routenmöglichkeiten starteten wir in Rottau am Chiemsee und erreichten nach 10 Tagen Poreč in Kroatien. Für Leute mit Interesse an der Tour stellen wir hier ein paar Infos zusammen.

  1. Rottau – Salzburg                                          60 km 4 h
  2. Salzburg – Bischofshofen                             50 km 4 h
  3. Bischofshofen – Bad Gastein                     50 km 4,5 h
  4. Bad Gastein – Milstättersee                       45 km 3,5 h
  5. Millstättersee – Tarvis                                  70 km 5,5 h
  6. Tarvis – Venzone                                            60 km 5,5 h
  7. Venzone – Udine                                           50 km 3 h
  8. Udine – Grado                                               50 km 3,5 h
  9. Grado – Triest                                                60 km 4 h
  10. Triest – Buje                                                   60 km 5 h
  11. Buje – Poreč                                                   60 km 5 h

1.     Rottau – Salzburg, 60 km 4 h

Wir starten am Chiemsee welcher als Startpunkt ideale Voraussetzungen bietet, um sich auf die Reise einzustimmen. Der Klassiker ist die Rundtour um den See mit Bademöglichkeiten, schönen Stränden und Restaurants auf der Strecke von 60 km. Die naheliegenden Chiemgauer Alpen sind ein Paradies für Wanderungen und Radtouren oder noch besser kombinierte Hike & Bike Touren wie auf die Kampenwand oder den Geigelstein. Die schnellste Strecke nach Salzburg führt über Teisendorf am Rand der Alpen. Wer die Stadt noch nicht kennt sollte diese Route wählen, um ausreichend Zeit für einen Stadtbummel zu haben.

Salzburg

2.     Salzburg – Bischofshofen, 50 km 4 h

Eine kurze Bikestrecke aber es gibt soviel unterwegs zu besichtigen, also besser früh starten. Für mich als Naturfreund ein echter Genuß ist der Besuch der Gollinger Wasserfälle. Schön gelegen an der Salzach bietet sich dann Hallein für einen längeren Stopp an. Reserviert werden sollte der Besuch der Eisriesenwelt in Werfen. Wem das zu aufwendig ist findet in Werfen aber auf alle Fälle ein begehrtes Fotomotiv mit der Festung Hohenwerfen. Bischofshofen bietet schöne Unterkünfte aber auch urige Restaurants.

Salzach

3.     Bischofshofen – Bad Gastein, 45 km 4 h

Weiter geht es entlang der Salzach bis zum Zusammenfluss mit der Gasteiner Ache. Nun kommt eine unglaubliche Namenskette an Gastein´s, so gibt es ein Dorfgastein, Bad Hofgastein, Bad Gastein und weiter in den Bergen noch das Sportgastein. Besonders urig ist Bad Gastein, schaut aus wie ein kleines Las Vegas welches sich in die Alpen verirrt hat. Abends klappen allerdings schon früh die Gehsteige hoch.

Bad Gastein

4.     Bad Gastein – Milstättersee, 45 km 3,5 h

Eine kurze Strecke führt zum Bahnhof in Böckstein, hier verkehrt der Zugshuttle nach Mallnitz. Das Zugticket lösen, die Fahrräder in den Waggon für Bikes abstellen und im Passagierabteil die 15 Minuten nach Mallnitz zurücklegen. Ab nun geht es bergab bis Obervellach, lange und steil, allerdings alles Asphalt. Weiter geht es entlang der Möll, welche am Großglockner entspringt und nach 80 km in die Drau fließt. Viele Biker fahren bis nach Villach, ist auch echt eine süße Stadt, ich bleibe allerdings immer am Millstätter See, entweder in Seeboden oder in Millstatt selbst. Die Tagesetappe ist nicht besonders lang und eine Runde um den See lohnt sich total.

Millstätter See

5.     Millstättersee – Tarvis, 70 km 5,5 h

Es gibt mehrere Strecken bis Villach, die Option über Spittal gefällt mir am wenigsten. Probiert doch mal die Route über Feld am See und Afritz, ist vielleicht etwas länger aber nicht so stark verbaut. Die Innenstadt von Villach nicht links liegen lassen, die ist echt einen Besuch wert. Kurz nach Arnoldstein queren wir die Grenze nach Italien, landschaftlich wird es nun noch schöner, mehr Natur und der Radweg ist ein Hit. In Tarvis gibt es immer Probleme mit den Unterkünften, die Gegend ist halt auch bei den Italienern sehr beliebt und gut gebucht. Hier würde ich eventuell schon einige Tage im Vorfeld reservieren.

Lago di Fusine

6.     Tarvis – Venzone, 60 km 5,5 h

Ich sage nur eines – Lago di Fusine. Also diesen Abstecher sollet ihr auf alle Fälle machen, kann am gestrigen oder am heutigen Tag unternommen werden aber fahrt unbedingt hoch zu den Seen. Stellt die Räder ab und spaziert ein wenig den Ufern entlang, ich verspreche Euch, ihr werdet es mir danken. Wieder zurück in Tarvis habt ihr noch eine lange Strecke vor Euch, Gott sei Dank überwiegend bergab. Besonders eifrige fahren noch das Valbruna Tal hoch zum Soldatenfriedhof, das schönste Foto von den umliegenden Bergen erhaltet Ihr aber im Ort selbst. Nun folgt ein unglaublich schöner Radweg entlang einer stillgelegten Zugstrecke. Ehemalige Bahnhöfe bieten nun den zahlreichen Radfahrern den wohlverdienten Boxenstopp. Venzone ist nur eine Möglichkeit die Tagesetappe abzuschließen, allerdings eine besonders lohende.

Eisenbahntrasse

7.     Venzone – Udine, 50 km 3 h

Wir verlassen heute endgültig den Alpenraum. Unterwegs gibt es einen sehr lohnenden Stopp in Gemona del Friuli mit seiner traurigen Vergangenheit. !976 zerstörte hier ein Erdbeben der Stärke 6,5 die Stadt und Umgebung, deren Auswirkungen bis heute präsent sind und nicht nur in den Köpfen der Bewohner. Ein echtes architektonische Juwel ist jedoch Udine, unbedingt den Nachmittag für einen ausgiebigen Stadtbummel freihalten. Viel Flair mit ehrwürdigen Gebäuden und den obligatorischen Aperol Spritz auf einen der Plätze einnehmen. Kleiner Tipp!! Wer es nicht so süß mag, versucht mal den Campari Spritz.

Udine

8.     Udine – Grado, 50 km 3,5 h

Die Route sollte auf alle Fälle über Palmanova führen, welche mit ihrem sternenförmigen Grundriss echt sehenswert ist. Am Hauptplatz gibt es einige leckere Eisgeschäfte. Nun könnte man direkt nach Triest fahren, verpasst dann aber die grandiose Ankunft an der Adria über die 5 Kilometer lange Matteotti Brücke nach Grado. Die Stadt selbst hat nette Ecken und lange Sandstrände. Unterwegs befindet sich Aquileia, ein lohnender Stopp mit römischer Geschichte.

Aquilea

9.     Grado – Triest, 60 km 4 h

Der Radweg FVG2 führt durch das Naturschutzgebiet Valle Cavanata zum Mündungsgebiet des Isonzo Flusses, Schauplatz verheerender Schlachten im Ersten Weltkrieg zwischen Italien und Österreich-Ungarn. Kurz vor Triest erhalten wir schöne Ausblicke auf die Steilküste und natürlich lohnt sich ein Fotostopp am Schloss Miramare. Vertrödelt aber nicht zu viel Zeit, Triest ist ein Traum einer Stadt zu jeder Tageszeit. Nehmt Euch am Besten ein Hotel im Zentrum und genießt den Trubel.

Schloss Miramare

10. Triest – Buje, 60 km 5 h

Der erste Teil des heutigen Abschnittes verläuft meist neben Straßen aber zu unglaublich süßen kleinen Städten wie dem noch italienischen Muggia oder dem bereits slowenischen Izola und vor allem Piran. Bitte unbedingt alle besuchen, nicht einfach vorbeifahren.  Außerhalb von Piran gibt es an heißen Tagen eine schöne Abkühlung am öffentlichen Strand mit Liegewiese. Kurz nach der Grenze zu Kroatien wird es für ambitionierte Biker interessant, jetzt beginnt ein toller Abschnitt des Parenzana Radweges. Unter uns liegen die Salinen von Secovlje und die Schotterstraße steigt langsam hoch einen lang gezogenen Bergrücken bis nach Buje. Hier gibt es sowohl im Zentrum als auch in der Umgebung kleine süße Unterkünfte, bekannt für ihre Küche.

Parenzana

11. Buje – Poreč, 60 km 5 h

Der letzte Tag auf dem Alpen-Adria Trail und dem Parenzana Radweg. Der Parenzana startet offiziell in Triest und führt entlang einer alten Bahntrasse auf 116 km bis nach Porec. Die Strecke führt teilweise auf Schotterstrassen, welche aber leicht auf alternativen Asphaltstrassen umfahren werden können. Absoluter Höhepunkt heute ist der unglaublich niedliche Künstlerort Grožnjan, welcher sich nur etwa 10 Kilometer nach Buje befindet. Der Abstecher hoch nach Motovun ist ein weiteres Muss und die zusätzlichen Höhenmeter allemal wert. Je nach Route erreicht ihr erst am späten Nachmittag Poreč, ein kleines Juwel allerdings im Sommer stark besucht. Es lohnt sich hier ein paar Tage als krönenden Abschluss wieder zu Kräften zu kommen, um die nächste Tour zu planen.

Poreč