impägnierung
Alternative Text
von 1. Juli 2022

Umweltfreundliche Imprägnierung im Vergleich


Umweltfreundliche Imprägnierung im Vergleich – Gore Tex oder ähnliche wasserdichte Membranen müssen nicht imprägniert werden. Der schützende Oberstoff hingegen jedoch kann sich mit Wasser vollsaugen. Der Schweiß kann in Folge nicht mehr durch die Membran verdampfen. Dadurch fühlt sich die Kleidung trotz der Membran feucht, klebrig, kalt und schwer an. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, ist es an der Zeit, Ihre Jacke oder Hose zu imprägnieren. Leider basieren herkömmliche Produkte auf Polyfluorkohlenwasserstoffen und perfluorierten Kohlenwasserstoffen (PFC), die nicht nur sehr umweltschädlich, sondern auch giftig für Mensch und Tier sind. Hier zeigen wir Ihnen Alternativen zu PFC-haltigen Produkten.

1.   Silikonöle

Silikonöle werden auch in der Lebensmittelindustrie unter der Bezeichnung E900 verwendet. Für den Menschen recht unbedenklich, für Fische jedoch eine gefährliche Chemikalie. Außerdem werden oft zusätzliche Chemikalien und Propan als Treibgas verwendet. Dementsprechend geruchsintensiv kann die Anwendung sein.

Schnelle Anwendung

Test

Ich sprühte eine Seite mit dem Produkt ein, die andere lies ich unbehandelt. Mit dem Bike im Regen war ich auch anfangs echt beeindruckt. Man sieht schön an Hand der Fotos, dass das Wasser auf der behandelten Seite schön abperlt. Das Ganze hielt auch etwa eine halbe Stunde, dann waren beide Seiten gleich gut durchtränkt.

Fazit

Gorte Tex selbst ist für Wassertropfen undurchlässig. Der Oberstoff muss jedoch ebenfalls Wasser abweisen. Dafür müssen sie imprägniert werden. Silikonöl ohne weitere Zusätze ist zwar eine umweltfreundliche Möglichkeit,  für den harten Outdooreinsatz jedoch nicht geeignet.

2.   Polyurethan (PU)

Polyurethanprodukte sind in Wasser lösbar, abbaubar und sind somit umwelttechnisch und gesundheitlich eher unbedenklich. Die Haftbarkeit ist ungefähr vergleichbar mit der von Silikon-Imprägniermittel. PU Emulsionen können sowohl aufgesprüht als auch in der Waschmaschine eingesetzt werden.

gibt es als Spray und Wash in

Test:

Laut Anleitung besprühten wir gleichmäßig eine Gore Tex Jacke. Das Produkt riecht leicht nach Essig, ist dabei aber nicht unangenehm. Der Geruch bleibt auch eine Zeit lang im getrockneten Gewebe erhalten. Wir imprägnierten nur eine Seite der Jacke, um einen besseren Vergleich zu erhalten. Es bildeten sich milchige Tropfen auf dem Stoff, diese verteilten wir mit einem Schwamm. Laut Anleitung trockneten wir die Jacke bei Raumtemperatur und stürzten uns gleich am nächsten Tag mit dem Bike in den Regen.

!!Die imprägnierte Seite lässt das Wasser für einige Minuten sichtbar besser abperlen. Nach einer halben Stunde waren beide Seites gleichmäßig durchnässt!!

Aufgeben gibt es nicht. So imprägnierten wir die Jacke nochmals, dieses Mal das ganze Kleidungsstück und sofort auf den feuchten Stoff aufgetragen. Zusätzlich aktivierten wir beim zweiten Versuch die Imprägnierung im Trockner. Alternativ kann auch ein Bügeleisen verwendet werden.

Ergebnis:

Das Ergebnis wurde gleich wieder getestet und kann sich nun wirklich sehen lassen. Das Wasser perlt auch nach Stunden im leichten Regen von der Jacke ab, innen bleibt sie dabei auch weiterhin trocken. Der ganze Stoff fühlt sich nach der Imprägnierung insgesamt fester an, ähnlich wie beim Neukauf.

Fazit:

Eine umweltfreundliche Möglichkeit seine Outdoorkleidung wasserfest zu bekommen. Vor allem wenn sie in wiederauffüllbaren Flaschen mit Zerstäuber bezogen werden. Erst durch eine Hitzeaktivierung erreichten wir ein gutes Ergebnis. Persönlich würde ich kein Mittel kaufen auf dem die Inhaltsstoffe nicht angegeben sind.

Unser dritter und letzter Test schliesst mit einer Nanoversiegelung ab. Hält sie was sie verspricht??

3. Nanoversiegelung

Als Abschluss testen wir eine recht neue Möglichkeit der Imprägnierung – die Nanoversiegelung. Sie verspricht durch den Lotuseffekt Wasser von unserer Funktionskleidung ganz einfach abperlen zu lassen. Bei Anwendung von Wachspräparaten oder polyurethanhaltigen Mitteln wird der Oberstoff mit einer sichtbaren und vor allem fühlbaren Schicht überzogen. Die Kleidung wird dadurch steifer und verliert an Geschmeidigkeit. Die Nanoimprägnierung hingegen soll in dieser Hinsicht keinerlei Auswirkungen haben. Schauen und testen wir mal:

Wasser dringt nicht in den Oberstoff ein

Test:

  1. Wir reinigen zuerst Jacke und Hose mit einem geeigneten Waschmittel in der Waschmaschine.
  2. In das Fach für den Weichspüler (das Fach wird meist mit einem Blumensymbol gekennzeichnet) gießen wir die Lösung nach Angabe des Herstellers. Ob es bei den Produkten unterschiedlicher Hersteller neben dem Preis auch zu qualitativen Unterschieden kommen kann, können wir leider nicht testen.
  3. Anschließend trocknen wir die Kleidung im Trockner. Alternativ kann die Imprägnierung auch durch bügeln aktiviert werden. Lufttrocknung reicht nicht.

Ergebnis:

Sowohl Jacke als auch Hose greifen sich weich und super angenehm an. Wir setzen beide gut 30 Minuten dem Rasensprenger aus. Das Wasser perlt super ab, bildet sogar kleine Pfützen auf der Oberfläche. Auch bei einer längeren Fahrt mit dem Bike bei leichtem Regen bleiben wir trocken. Wie lange der Schutz hält können wir nicht sagen.

Fazit:

Von den drei getesteten Möglichkeiten (Silikonöl, PU und Nanoversiegelung) überzeugte uns letztere. Alle drei Präparate sind frei von Fluorkohlenwasserstoffe und diesen sicherlich zu bevorzugen. Die Auswirkungen der Nanopartikel auf unsere Umwelt können wir jedoch nicht beurteilen, da wir keinerlei Angaben zu deren Zusammensetzung finden konnten.