Angeln auf Gran Canaria
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von 14. Januar 2022

Angeln auf Gran Canaria


Angeln auf Gran Canaria – Die Insel Gran Canaria zählt angeblich zu den besten Angelplätzen der Welt. Ich bin von Chile natürlich sehr verwöhnt und war deshalb neugierig was mich auf den Kanaren erwartet. Bei uns in Patagonien fischen wir hauptsächlich Lachse und Forellen, in Zentralchile auch Karpfen und Welse. In den Stauseen auf Gran Canaria locken vor allem Schwarzbarsche mit denen ich bisher noch keine Erfahrung hatte. Im Internet fand ich dazu nicht wirklich viele Informationen dazu, eher mehr über das Angeln an der Küste. Ein deutscher Angelguide der viele Jahre auf Gran Canaria lebte gab mir dann wichtige Tipps, welche ich erfolgreich umsetzen konnte.

Lizenz

Zum Angeln auf den Kanaren braucht man eine Angellizenz, sowohl für Süß- als auch für Salzwasser. Um Zeit zu sparen kaufte ich die bereits im Vorfeld online. Das kostet zwar etwas mehr, erspart aber den Behördengang in der Hauptstadt Las Palmas. Für beide Lizenzen zahlte ich fast 80 Euro, wobei die für Salzwasser nicht nur 3 Jahre, sondern in ganz Spanien gültig ist.

Fischarten und Jahreszeiten

In den Seen gibt es neben Schwarzbarsch und Karpfen auch noch Sonnenbarsche, Goldfische und Döbel. Schwarzbarsche kann man das ganze Jahr über fischen, angeblich ist der Winter aber die beste Jahreszeit. Karpfen und Döbel gibt es immer, für Sonnenbarsch und Goldfisch ist es im Sommer besser.

Top 3 Seen

Ayagaures

Die beiden Stauseen im Ayagaurestal sind nicht für seine große Anzahl aber für ihre Größe bekannt. Das kann ich nur bestätigen, hier fing auch ich den größten Schwarzbarsch in zwei Wochen. Vor allem der untere See ist allerdings nur schwer zu begehen, das Ufer bricht meist dafür steil ab oder wird durch Felsrutsch blockiert.

El Mulato

Für mich ist der Stausee „El Mulato“ unvergesslich, hier bissen die ersten Fische auf Gran Canaria. Im Gegensatz zu den Ayagaures gibt es hier eine große Anzahl an kleineren Fischen, jeder dritte Wurf ein Biss. Das Ufer des Mulato kann man sehr gut begehen, allerdings muss man erstmal vom Parkplatz den See erreichen, was mit einem steilen Abstieg verbunden ist.

Las Niñas

Las Niñas ist mit Abstand der beste See, obwohl jeder gesagt hat, daß er sich nicht lohne.  Wir steuerten ihn eigentlich wegen seiner traumhaften Lage an und fischten ohne jegliche Hoffnung. Am Anfang lief es wie erwartet auch nicht so gut, bis ich den Richtigen Köder gefunden hatte. Nun ging es Schlag auf Schlag, so gut wie jeder Wurf ein Biss. Zwar kleinere mit etwa 40 cm aber für einen Bass nicht so schlecht.  

Köder

Beim Bass Angeln gehen eigentlich so gut wie alle Kunstköder, vom Spinner bis zum Gummifisch. Aber wie immer gibt es auch hier einige die sich besonders gut eignen. Ist Euch die Größe egal, dann sind kleine Forellen- oder Barschwobbler genau das richtige. Am besten sind etwas grellere Farben, wie gelb oder grün. Stehen die Barsche morgens und mittags eher am Grund, sind Spinnerbaits oder Chatterbaits echt gut. In diesem Fall kann man auch etwas größere Köder nehmen, wie man sie bei uns eher für Hechte benutzt. Abends oder an bewölkten Tagen kann man bei Topwater gut mit Poppern oder Stickbaits angeln. An heißen Tagen hatte ich mit einem Gummikrebs am Offsethaken oft Glück. Ganz langsam über den Grund hüpfend, biss sogar der faulste Barsch.

Angeln am Meer

Am Meer kann man an den Hafenmolen Barakudas, Tintenfisch, Rochen oder Bonitos fangen, allerdings nur abends oder nachts. Tagsüber beißt außer den nervigen Eidechsenfischen nicht viel. Mein Ziel waren aber dieses Mal die Schwarzbarsche in den Stauseen. Die Besten Köder für das Meer sind etwas größere Wobbler und Speedjngs, Gummifische gehen auch, werden aber von den Eidechsenfischen sofort zerfressen, deshalb lieber bei Wobbler bleiben.

Ausrüstung

Die meisten denken bei Schwarzbarsch an unseren deutschen Flussbarsch und nehmen deshalb auch Barschruten oder sogar Ultraleichtruten mit. Ich bevorzuge eine leichte Hechtrute mit etwa 7-25 Gramm Wurfgewicht. Natürlich kann man auch eine spezielle Baitcastrute verwenden, nur für den Urlaub ist das aber eine teure Investition.  

Als Schnur kann eine 0,14 geflochtene verwendet werden, viel dünner geht nicht. Als Vorfach eignet sich 2-3 Meter Flurokarbon, etwa 0,25-0,33. Für das Meer muss dann schon etwas Stärkeres her. Am besten eine lange Rute also mindestens 2,70 mit etwa 10-40 Gramm Wurfgewicht. Auf der Rolle eine 0,20-0,22 geflochtene und 2-3 Meter Flurokarbon mit 0,40-0,50 als Vorfach.