Panoramaaufnahme
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von 18. Januar 2021

Fotoschule für bessere Handyfotos III


Portraits, Hintergrundunschärfe, Pose & Panoramaaufnahmen

Fotoschule – Puritaner unter den Fotografen lehnen jegliche Veränderung am Foto vehement ab. Eine schöne und auch ehrliche Einstellung die meine Lebenserwartung allerdings verkürzen würde. Wenn meine Frau am Foto nicht gut aussieht habe ich Ärger. Wer schon mit dem Handy gute Fotos geschossen habt, spart sich die Nachbearbeitung am Computer. In diesem Beitrag unterstützen wir Euch mit ein paar Tipps und Übungen, wie Ihr nicht nur Eure Portraits sondern auch Eure Panoramaaufnahmen verbessern könnt.

Portraits

Ein heißes Eisen. Die meisten Frauen würden es lieben von ihrem Mann fotografiert zu werden. Die meisten Männer finden das aber eher ätzend. Jugendliche bevorzugen Selfies und üben kesse Blicke vor dem Spiegel. Leute zu portraitieren ist nicht umsonst ein Beruf. Trotzdem können auch wir Otto Normalos aussagekräftige Bilder zaubern und dies sogar mit dem Handy.

Für ein Portrait muss man sich Zeit nehmen, es ist kein Glückstreffer. Besonders Mütter lieben es sich ihre Kinder als Fotostars mit den Jahren heranzuzüchten. Zückt man die Kamera gehen die Kids automatisch in Pose und es entstehen so oft auch echt spitze Fotos. Ein gutes Portrait ist allerdings mehr. Oft genügt ein besonderer Ausdruck in den Augen der Bände spricht. Ein Licht der die Falten in Omas Gesicht Geschichten erzählen lässt. Ein gutes Portrait drückt Gefühle visuell aus, erzählt uns etwas über die Person, macht neugierig mehr zu erfahren.

Hintergrundunschärfe

Die Person ist der Star am Bild, der Hintergrund zählt da nicht so sehr, stört oft sogar. Um den Hintergrund diffus und leicht verschwommen erscheinen zu lassen, kann man das Zoom verwenden. Man erhält dadurch Abstand zur Person, was diese entspannen lässt und auch die Proportionen besser darstellt. Als Selbstversuch kannst Du mit dem Weitwinkel ein Selfie schießen. Wahrscheinlich hast du dabei eine Knollnase oder ein Kinn wie Kirk Douglas. Alternativ zaubern die meisten Handykameras einen unscharfen Hintergrund indem man mit LIVE-FOKUS fotografiert.

Pose

Die Psyche ist ein Hund. Ich weiß nicht wie es Euch ergeht aber kaum werde ich fotografiert, versteifen sich meine Gelenke und meine Gesichtsmuskulatur erreicht den Gefrierpunkt. Die Selfiegeneration hat damit kein Problem, die ist das gewohnt. Mich müsste man schon gekonnt austricksen. Ein simples „Bitte mal lachen“ reicht da auf alle Fälle nicht. Was macht man mit solchen Typen wie mir?

  1. Wichtig ist als Fotograf zu wissen wo der Hase läuft. Tu wenigstens so.
  2. Es gibt viele Posen als Beispiele im Internet, schau Dir mal welche an und stell sie nach.
  3. Gib Anweisungen: “ Jetzt den linken Arm hoch, Augen nach rechts und Zähnchen zeigen.“ Die Models glauben Du bist ein Profi: „Mensch der Fotograf ist aber gut, der weiß was wie das geht.“
  4. Schaffe Sicherheit vor der Linse, in meinem Fall wäre das in etwa so: „Franz Du bist ein toller Typ, echt stark, wow was für ein Bild, super schaust Du heute aus…“. Du kannst ruhig lügen, muss nur glaubhaft sein.
  5. Mit der Person während des Shooting´s zu quatschen und Fragen zu stellen ist immer gut. „Hast Du das schon öfters gemacht? Du wirkst so profimäßig“. Das schafft einfach Vertrauen.

Übungen Fotoschule

Geh mal in die Hocke, zoom die Leute heran, leg sie auf den Boden mit den Köpfen aneinander, lass sie herumwirbeln, durch die Luft springen und mach dabei viele Fotos. Das erhöht die Chance, dass ein paar gute dabei sind. Verfügt Dein Handy über die Einstellung von Serienfotos, dann hast Du ein echt tolles Werkzeug zur Hand. Nimm die Bewegung der Leute in diesem Modus auf und suche Dir dann das beste Bild aus. Da sind oft klasse Fotos dabei. Experimentiere mit dem Licht. Gegenlicht bringen die Haare zum Glänzen, leider auch manchmal die Ohren zum Leuchten. Versuche den Hintergrund unscharf abzubilden.

Panoramaaufnahmen

Fast alle Handys haben eine Panoramafunktion. Diese wird leider häufig überstrapaziert und lang gezogen. Erreicht die Länge erstmal das horizontale Format von meist 16:9 macht dieses als Foto nur mehr wenig Sinn. Ein 360 ° Panoramafoto wirkt zwar erstmal recht gut, gerät dann aber schnell in Vergessenheit. Sinnvoll sind hingegen Aufnahmen indem man das Handy vertikal stellt, ein Panoramafoto schiesst und es dann auf das gewünschte Format zurechtschneidet. Der Vordergrund verzerrt sich dadurch aber meist recht stark. Dann besser gleich ganz darauf verzichten.

Übungen Fotoschule

Such Dir eine schöne Panoramastelle. Schieße ein horizontales Foto, eines im Weitwinkelbereich und eines mit Panoramaeinstellung. Schneide alle drei Fotos auf den gleichen Ausschnitt zurecht und vergleiche Dein Ergebnis. Siehst Du für Dich gar keinen Unterschied, kannst Du Dir in Zukunft die Mühe sparen.

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