Peru Reise – Auf der Suche nach Brillenbären
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von 20. Mai 2018

Peru Reise – Auf der Suche nach Brillenbären


Vor wenigen Jahren waren wir mitsamt unseren Kindern im Zug unterwegs nach Aguas Calientes, um die gewaltige Inkaanlage Machu Picchu zu erreichen. Plötzlich gab es eine Aufregung die wellenförmig durch den Zug lief. Alle Reisenden klebten an den Fenstern. Wir konnten gerade noch einen schwarzen Fleck am Baum erhaschen und schon waren wir vorbei. Das war unser erster bescheidener Kontakt mit einem Brilenbären. Ganz klar das putzige Tierchen mit seiner weissen Schnauze mussten wir von der Nähe sehen.  Der Brillenbär wird auch Andenbär genannt und ist die einzige Bärenart in Südamerika.  Sie sind zwar Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend vegetarisch, trotz einer stattlichen Grösse von fast 2 m. Das als gefährdet eingestufte Tier wurde durch Jagd stark dezimiert. Wir hörten unterwegs vom Naturreservat Chaparri, wo vormals gefangene Brillenbären gepflegt und ausgewildert werden. In Verbindung mit den Ruinen von Chan Chan bei Trujillo, dem berühmten Museum „Tumbes Reales de Sipan“ bei Chiclayo und den Mangrovenwäldern bei Tumbes lohnt sich eine Reise in das ansonsten wenig bekannten Gebiet im hohen Norden Perus.

Skorpionspinne

Trujillo

Trujillo zählt sicher zu den schönsten Städten im Norden von Peru. Das Zentrum mit einigen Gassen rund um den Hauptplatz hat auch noch seinen kolonialen Charakter aber wegen der Stadt muss man nicht in den Norden reisen. Ausflugsziele in der näheren Umgebung wie die Ruinen von Chan Chan oder die Pyramiden Huaca del Sol und Huaca de la Luna sind allerdings kulturelle Highlights des Landes. Trujillo ist leicht mit Bus oder per Flug von Lima aus zu erreichen.

Hotel

Das  Hotel Colonial  ist einfach aber nett, mit Innenhöfen, gutem W – LAN, Kaffee, Frühstück muss man extra zahlen. Hier gibt es auch innerhalb des Hotels ein Reisebüro. Hier buchten wir den Tagesausflug nach Chan Chan und Huaca Moche ein.

Ausflug Chan Chan und Huanchaco

Wir besuchten zuerst die Huaca Esmeralda, welche noch innerhalb Trujillos liegt. Nächster Stopp war die Huaca Arco Iris und dann ging es in das kleine Museum von Chan Chan. Anschließend folgte eine längere Besichtigung der größten Lehmziegelkultur der Welt- Chan Chan. Die heutige Ruinen stellten ursprünglich die einzige Hauptstadt des präkolumbischen Chimú Reiches.

Eine schöne Abwechslung war anschließend der Strand von Huanchaco, er erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Surfer und ist auch allgemein einen Besuch wert. Huanchaco ist einer der letzten Küstenorte indem die Fischer wirklich noch mit den Schilfbooten „Caballitos del Mar“ ihr Einkommen verdingen. Nachmittags ging es zurück in das Zentrum von Trujillo und weiter zu den Ruinen von Huaca Moche mit den Pyramiden Huaca del Sol und Huaca de la Luna. Der absolute Höhepunkt des Tages.

Chiclayo

Von Trujillo aus erreichen wir mit öffentlichem Bus in vier Stunden Chiclayo. Die Stadt ist jetzt nicht unbedingt ein städtisches Juwel aber hier befindet sich das landesweit bekannte Museum „Tumbes Reales de Sipan“. Der Hauptplatz ist ebenfalls ganz nett, östlich die schmucklose Kathedrale, daneben gleich das empfohlenes Cafe/Restaurant „El Trebol“, was gut zum Gesamteindruck der Stadt passt.

Hotel

Hotel Sunec Ein modernes Gebäude, ebenso die Zimmer, sehr freundlich und nur zwei Blöcke weg vom Hauptplatz.

Ausflug Museum „Tumbes Reales de Sipan“.

Im Museum der Königsgräber von Sipán handelt alles um den heute als Señor de Sipán bekannten Fürsten. Dieser wurde nicht nur mit prunkvollen Gewändern, Schmuck und reichlich Gold begraben, für sein Leben nach dem Tode wurde er noch von seinen Konkubinen in den Tod begleitet. Wir nahmen uns dann zusätzlich noch eine spanisch sprachige (gibt es auch auf Englisch) Führerin und die war Ihr Geld echt wert. Das Museum ist echt spitze und ohne Führung hätte es nur halb so viel gebracht. Wir sind da etwa 2 h gewesen und dann mit dem Sammelbus retour zum Hauptplatz.

Ausflug Parque Chaparri

Das Naturreservat Chaparri ist bekannt für Brillenbären und mit etwas Glück auch für die Beobachtung von Ameisenbären. Schon vom ersten Moment an beeindruckten aber erstmal eine Vielzahl an Vogelarten. Als Begrüßung klebte eine gigantisch große Skorpionspinne am Baum. Unser lokaler Führer macht sich einen Spaß mit den Gringos und ließ sich das Ungetüm über das Gesicht laufen. Im Park werden Brillenbären in einer Auffangsstation wieder an ihr natürliches Umfeld gewöhnt und ausgewildert.

Die Anfahrt von Chiclayo führt zuerst mal gut 2 h auf Asphalt und dann nochmals 1 h auf echt schlechter Piste zum Parkeingang. Vor Ort bleiben bei einem Tagesausflug nur mehr etwa 4 h für einen kleinen Rundgang. Es würde sich lohnen im Park zu übernachten, dazu gibt es 12 rustikale aber sehr nette Hütten. Es wird auch Essen zubereitet, das Ganze erinnert ein wenig an ein Camp im Regenwald. Zur Tierbeobachtung reist man am Besten in der Trockenzeit von Juni bis November an, da trägt der Trockenwald keine Blätter und man sieht mehr an Tieren. Wir haben Transfer und den echt guten Guide über Moche Chiclayo Tours gebucht.

Brillenbär

Tumbes

Von Chiclayo geht es mit der Buslinie EMTRAFESAC von 23.00 bis 7.00 morgens nach Tumbes. Die Landschaft ändert sich stark, entlang der Küste werden nun Bananen und vor allem Reis angebaut, alles ist üppig grün. Tumbes liegt nahe der ecuadorianischen Grenze und für eine Grenzstadt noch echt nett. Am Hauptplatz stehen Leberwurstbäume, es gibt ein paar gute Cafes und Restaurants aber auch an Unterkünften gibt es reichlich Auswahl. Schönstes Cafe in Tumbes ist das Capuccino, einen halben Block weg von der Plazuela Bolognesi.

Veranstalter:

Mayte Toures gleich in der Fussgängerzonen

Hotel:

Costa del Sol Wyndham super Hotel aber Teil der Shopping Mall

Ausflug Zorritos

Tagsüber unternehmen wir einen Ausflug zum Badestrand Zorritos, der wäre eigentlich vom Strand her sehr schön aber irre verschmutzt. Ein paar Unterkünfte entlang des Strandes halten ihren Strandabschnitt sauber aber der Rest geht ja gar nicht. Die Hotels waren fast alle geschlossen oder total leer. Am besten hat uns noch das Restaurant „Eduardo el Brujo“ gefallen, mit vielen Kokospalmen, sauberen Strand und Hängematten. Weiter im Süden ist die Playa Punta Sol, die soll spitze sein aber da fährt man schon 1,5 h hin.

Ausflug in die Mangrovenwälder von Puerto Pizarro

Der Ausflug zu den einzigen Mangroven Perus wird den Gezeiten angepasst. Zuerst wird man mit dem Privattransfer die 20 km nach Puerto Pizarro gebracht. Kurz vorher sieht man Wasserbecken der Shrimps-Züchter. Der Hafen selbst ist bereits interessant, man sieht zahlreiche Fischer und Fregattvögel die sich die Happen aus dem Wasser holen. Mit einem kleinen Boot geht es durch die Mangrovenwälder, es gibt hier 5 Arten davon. Wir stoppen an der Krokodilzucht. Die Tumbes Krokodile wurden eigentlich als Uniprojekt gezüchtet, um sie wieder auszuwildern. Mittlerweile hat sich die Wildpopulation aber derart erholt, dass dies gar nicht mehr notwendig ist. So kann man nur wenige Kilometer südlich von Tumbes, an der Brücke El Piojo, Tumbes Krokodile entlang des Bachlaufes beobachten. Wir passieren anschließend eine Vogelinsel mit einer Unmenge an Fregattvögel und Reiherarten. Zu Mittag landen wir an der Isla hueso ballena und bestellen den typischen Bratfisch mit Yuka. Das Ganze für 20 USD pro Person.

Ausflug Nationalpark Cerros de Amopates

Der Park ist auf guter Straße in etwa 1,5 h von Tumbes aus zu erreichen. Von Februar bis April ist der Wald grün, da sieht man allerdings nur wenig Tiere. Ansonsten ist der Wald ohne Blätter. Wer mehrere Tage Zeit hat für ein Trekking, hat gute Chancen Tiere zu sehen, an einem Tag kann man einen netten Ausflug unternehmen und zum Beispiel zum Mirador Bocana Carillo hochsteigen. Mit einem örtlichen Guide besucht man Kleinbauern am Ufer des Rio Tumbes und probiert tropische Früchte.