Trekking in Peru
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von 15. Mai 2018

Trekking in Peru -Cerro Huascaran in der Cordillera Blanca


Von den vielen Wanderungen oder Trekking in Peru ist die Rundwanderung um den Cerro Huascaran in der Cordillera Blanca sicherlich an Schönheit kaum zu überbieten. Peru ist ohnehin ein landschaftliches Fass ohne Boden. Alleine in der Cordillera Blanca gibt es sagenhafte 23 Berge über 6000 m und 200 Lagunen, gespeist von mächtigen Gletschern. Ein dichtes Netz an Wanderwegen erschließt diesen fantastischen Gebirgsblock aber wie meist werden einige überrannt und der Rest wird kaum besucht. So strömen auch die meisten Trekkingtouristen von Huaraz ausgehend dem Santa Cruz Trekking entgegen. Zweifellos auch eine schöne Strecke aber oft echt überlaufen. Uns kribbelte es mal wieder in den Füssen, es war Zeit für eine neue Route, wir packten den Rucksack, setzten uns in den Flieger und schon geht es los.

Lima

Der Flughafen in Lima hat sich seit unserem letzten Besuch ganz schön gemausert, ziemlich modern und groß. Wir tauschten schon mal ein wenig Knete am Flughafen, soll man nicht wegen dem Wechselkurs aber man muss ja auch irgendwie in die Stadt kommen. Das Taxi brachte uns für 20 USD in unser Hotel La Castellana im Stadtteil San Isido, gleich um die Ecke gibt es dort eine Wechselstube. Den Nachmittag nutzten wir gleich für eine Stadtrundfahrt mit dem Touribus, da ist alles dabei, inklusive der Besuch der Katakomben von San Francisco. Drei Stunden, kurz und schmerzlos, ein großer Teil davon im Stau.

Anfahrt Huaraz

So waren wir mehr als froh, als wir es uns gemütlich machen konnten im Bus von Lima nach Huaraz. Es gibt da mehrere Busflotten, eine der besten ist Oltursa, mit einem eigenen Busbahnhof. Die Sitzqualität ist wie beim Businessflug, sogar mit warmen Mittagessen. Um 21.00 kommen wir erst in Huaraz an und fahren gleich zum Hotel San Sebastian, das Doppelzimmer gibt es dort für  70 USD. Der nächste Tag begann mit einem super Frühstück samt Ei und Obst. Ein kleiner Stadtrundgang zum Hauptplatz und der kleinen aber sehr gute Tourismusinfo verschaffte uns schon mal einen guten Überblick. Nördlich vom Hauptplatz mit der Kathedrale versteckt sich ein kleiner Platz. Hier befindet sich der Guideverband und ein paar Outdoor Ausrüster. Nicht weit von hier, in der Av. Lucas Torre, ist das Cafe Andino mit nettem Balkon. Einen guten Ausblick auf die Stadt erhält mit dem Taxi die Av Manco Capac hoch zum Mirador  Pinar, kostet auch nur etwa 5 USD. Tags darauf unternahmen wir die erste Tour zur Höhenanpassung, die Laguna Wilcacocha erschien uns da eine gute Möglichkeit.

Wanderung Laguna Wilcacocha

Die Laguna Wilcacocha befindet sich auf der stattlichen Höhe von immerhin 3745 m Höhe inmitten der Cordillera Negra. Die etwa 3 stündige Tour eignet sich als tolle Akklimatisationstour bei Huaraz. Der Ausblick dabei auf die Cordillera Blanca ist genial, eine Vielzahl an Gipfel sind zu sehen, wie zum Beispiel der Huascaran, Chopicalqui oder der Pucaraju. Tags darauf verließen wir Huaraz, fuhren eine Stunde dem Huascaran entgegen und quartierten uns in der „La Casita de mi Abuela“ in Mancos ein. Die von Walter Mendez privat geführte Herberge wurde ursprünglich als Ausgangspunkt für die Besteigung des Huascaran errichtet. Sie befindet sich direkt am Fuße des Gletscherberges. 11 Zimmer, ein kleines Restaurante und Internet bieten den Reisenden einen guten Ausgangspunkt für Touren in die Cordillera Negra und der Cordillera Blanca. Wir unternahmen noch zwei weitere Tagestouren von Mancos ausgehend, zur Laguna 69 und in die Sierra Negra.

Wanderung Laguna 69

 Eine der schönsten Tageswanderungen in der Cordillera Blanca führt im Nationalpark Huascaran zur Laguna 69 auf satten 4600m. Ursprünglich hatten die 200 Seen in der Cordillera Blanca alle Nummern, viele erhielten im Laufe der Geschichte Namen, die 69 aber blieb. Am Fusse der vergletscherten Bergriesen Chacraraju und Pisco wartet die bezaubernde Lagune mit ihrer türkisenen Farbe auf Canons und Nikons.

Die Sierra Negra von Matacoto nach Mancos

Alle Trekkingtouren in der Cordillera Blanca setzen eine gute vorhergehende Höhenanpassung voraus. Dafür sollte man etwa 3 Tage veranschlagen. Wanderungen in der gegenüberliegenden Sierra Negra eignen sich dafür wegen der Nähe und leichten Erreichbarkeit Bestens.  Bei der hier vorgestellten Tour erhalten wir zusätzlich tolle Blicke auf den Huascaran und seine umliegenden Gletscherberge.

Jetzt waren wir aber endlich soweit, gut angepasst konnte es losgehen, der Huascaran Circuit konnte endlich starten.

Huascaran Circuit

Die Cordillera Blanca ist das größte zusammenhängende Gletschergebiet der Tropen. Der Granitblock erstreckt sich auf einer Länge von 180 km, 23 Gipfel überschreiten dabei die 6000er Grenze. Eine Vielzahl an Trekkingtouren erschließen dieses traumhafte Gebirge. Besonders auffällig im Vergleich zu anderen Gebieten Perus ist hier die freundliche Bevölkerung. Von den vielen Wandermöglichkeiten ist der Santa Cruz Trek der bekannteste. Wesentlich länger aber dafür kaum besucht führt der Huascaran Circuit rund um den gleichnamigen Berg mit seiner imposanten Höhe von 6768 m.  Für viele der schönste Berg Amerikas, der 5947 m hohe Alpamayo, befindet sich ebenfalls auf der Route. Die genaue Wegbeschreibung mit Karte und Wanderweg ist ebenfalls online auf der Webseite von Trekkingchile zu finden.

 

Nach der Tour entspannten wir uns erstmal einen Tag in der gemütlichen Unterkunft  „La Casita de mi Abuela“ in Mancos. Lang können wir aber ohnehin nicht still sitzen und schon bald waren wir auf der Suche nach Brillenbären in Nordperu. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte. Diese Tour könnt ihr vor Ort selbst organisieren oder mit einer kleinen Gruppe geführt unternehmen.