
Tansania Reise – Insel Sansibar
Tansania ist eine Top Destination für Bergsteiger. Egal wie viele Leute am Gipfel Schlange stehen, der Mount Kilimanjaro ist und bleibt der höchste Berg des Kontinentes und ist dadurch ein Muss für viele Alpinisten. Die Tierwelt Afrikas findet in der weiten Steppe der Serengeti und dem perfekt geformten Ngorongoro – Krater einen weiteren, kaum zu überbietenden Höhepunkt. Den krönenden Abschluss einer Tansania Reise bietet jedoch Sansibar. Ein Archipel aus 50 Inseln, mit palmengesäumten Sandstränden und einer kitschig bunten Unterwasserwelt. Schon alleine der Name zergeht auf der Zunge, ist eins mit Piraten, Sklaven, Gewürzen und Exotik. Die Hauptinsel heißt zwar eigentlich Unguja, ist jedoch im Allgemeinen als Sansibar bekannt.
- bahari view lodge
- Nationalpark Jozani
- Sansibar Stummelaffe
- Muskatnuss
- Sansibar
- Schnorchel auf Sansibar
Vorbereitung
Die Osterferien fielen 2018 spät aus und endeten mit der ersten Aprilwoche. Tansania kann man zwar fast ganzjährig besuchen, April und Mai sollten wegen der Regenzeit jedoch gemieden werden. Als Familie sorgten wir uns natürlich auch wegen den Mistviechern wie der Anopheles Mücke oder der Tsetse Fliege, die dort beide ihr Unwesen treiben. Ist unserem Nachwuchs die Malariaprophylaxe zuzumuten, braucht man die wirklich oder genügt abends eine lange Kleidung und Mückenspray? Die Entscheidung nimmt einem keiner ab. Wir fragten Ärzte, suchten im Internet und stöberten in einschlägiger Literatur. Guten Endes entschieden wir uns, auf unsere Bekannten Horst und Debby zu hören. Sie leben seit über 15 Jahren in Tansania, führen dort ihre Reiseagentur und haben selbst drei Kinder. Alle haben bisher überlebt und nehmen natürlich nicht ständig präventiv Medikamente ein. Wir haben eine Packung Prophylaxe als Stand by Medikament mitgenommen. Klar hat man trotzdem ein ungutes Gefühl und sprüht wie verrückt Mückenspray durch die Gegend. Unter 30 % DEET Gehalt sollte das Mittel dabei nicht aufweisen. Es gibt auch spezielle Kleidung gegen Mücken, wir haben uns auch damit versorgt, ob es wirklich funktioniert sei dabei dahingestellt. Wichtig sind lange Ärmel und Kragen für die Dämmerungsstunden und Moskitonetze über den Betten.
Stone Town
Nach Sansibar fliegen verschiedene Fluglinien, selbst Charterflüge wie Condor aber auch Linienmaschinen wie Kenya Airways mit Zwischenstopp in Nairobi. Der Flughafen liegt etwas südlich der Hauptstadt Zanzibar Town mit etwa 350 000 Einwohner. Wir wollten natürlich auch das Herzstück Stone Town während unseres Aufenthaltes besuchen, dachten aber in keinem Moment dort zu übernachten. Im Nachhinein betrachtet würden wir das vielleicht bei unserem nächsten Aufenthalt anders machen und ein paar Tage dem Flair von 1001 Nacht erliegen und in einem netten Hotel in der überschaubaren Innenstadt verbringen. Für die Autos sind die meisten Straßen ohnehin zu schmal, Mopeds stören ein wenig aber die engen Gassen lassen sich nur zu Fuß gut erkunden. Für den ersten Tag lohnt es sich auf alle Fälle einen Stadtführer zu nehmen, um einen Überblick über diese bezaubernde Stadt zu erhalten. So lernt man in einem halben Tag die geruchsintensivem Hallen vom Darajani Markt kennen, besucht den alten Sklavenmarkt, schlendert den Hafen mit Blick auf die Gefängnisinsel entlang und genießt einen Kaffee im Zanzibar Coffee House. Das Schöne dabei ist, dass man kaum angesprochen oder belästigt wird. Entlang der Gizenga Street werden in den unzähligen Shops die buntesten Souvenirs angeboten. Der Anfangspreis ist dabei sehr hoch angesetzt, selbst wer auf die Hälfte runter handelt zahlt noch immer zu viel.
- Unterwasserwelt Sansibar
- Korallenriff Sansibar
- Bootsausflug Sansibar
- Sandbank Sansibar
- Boot Sansibar
- Boot Sansibar
Strände
Die schönsten Strände befinden sich auf der Nord – und der Ostseite der Insel. Wir quartierten uns in der von üppiger Pflanzenwelt wuchernden Bahari View Lodge ein. Der einstündige Transfer quer über die Insel wurde vom Hotel aus organisiert. Die Vegetation der Insel ist bei 1,3 Mio Einwohner natürlich nicht mehr wild romantisch, schön zu sehen ist jedoch das bunte Treiben der Sansibaren. 98 % der Einwohner sind Moslems, die Frauen tragen ihre Buibuis, lange schwarze Umhänge. Die Männer tragen meist lange weiße Hemden und schön verzierte Kopfbedeckung. Die Strände sind traumhaft schön, das Wasser pisswarm und mit einer tollen grün und türkisen Farbe. Bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück bis zum Riffsaum. Das ist die beste Zeit, um die Küstenvögel beobachten zu können. So tummeln sich Lesser Crested Tern (Sterna bengalensis), Greater Crested Tern (Sterna bergii), Commun Tern ( Sterna hirundo), Reseate Tern (Sterna dougallii), Saunders´s Tern (Sterna saundernsi) und Brown Noody (Anous stolidus) und Lesser Noody (Anous tenuirosrtris) im Watt und auf den Sandbänken. Schnorcheln vom Strand aus bringt nicht viel, dazu muss man mit einem der Segelboote etwa 15 Minuten über das Riff hinaus. Noch schöner sind organisierte Ausflüge zu den vorgelagerten Inseln und Sandriffen. Größter Nachfrage erfreuen sich die Delfintouren. Man kann die dabei nicht nur sehen sondern neben ihnen schwimmen. Wir hatten dabei leider kein Glück, was Tränen bei den Kindern gab. Als kleiner Ausgleich wagten wir uns ein zweites Mal mit dem Boot hinaus zum Fischen und sicherten den Bootsführer ein reichhaltiges Abendmahl.
Nationalpark Jozani
Der Hauptgrund für uns die Insel zu besuchen lag nicht am Strand, dem türkisenen Meer oder der unglaublichen Geschichte von Sansibar. Wir wollten die seltenen Sansibar Stummelaffen (Rote Colobus) sehen und das war leichter als gedacht. Schon vom Fahrzeug aus während dem Transfer zum Hotel passierten wir den Jozani Nationalpark. Die Affen sitzen auf den Bäumen neben der Straße, da muss man erst gar nicht groß den Park erkunden. Eintritt muss man trotzdem zahlen, da kennen die keinen Spaß. Das schwarz, rot und weiß gefärbte Fell der Affen ist eher ungewöhnlich und die possierlichen Tiere sind recht zutraulich. Man wird darauf hingewiesen nicht näher als 5 m an sie heran zu treten, nur – die Tiere halten sich da gar nicht dran. Im Park gibt es aber noch weitere Sehenswürdigkeiten und Trails. Für uns interessant ist die kurze Runde durch die Mangrovenwälder. Auffällig auf der Insel sind die Raben (Corvus splendens) und die Hausspatzen ( Passer domesticus), beides eingeführte Arten.
- Markt Sansibar
- Markt Sansibar
- Markt Sansibar
Wo der Pfeffer wächst
Der Spruch – „Dahin wo der Pfeffer wächst“ erhält hier seinen tieferen Sinn. Sansibar wird nicht umsonst als die Gewürzinsel bezeichnet. Es können sowohl private Plantagen aber auch das Agricultural Research Institut – Kizimbani – besucht werden. Während einem 2-3 stündigem Besuch lernen wir so Pfeffer, Vanille, Ingwer, Cardomon, Zimt, Curcuma und andere Köstlichkeiten kennen. Die Gewürze selbst kennen wir natürlich aus dem Supermarktregal aber wie die dazugehörige Pflanze eigentlich aussieht ist schon toll mal sehen zu können. Ursprünglich kommen die Gewürzpflanzen nicht von Sansibar, diese wurden im Laufe der Zeit aus Indien und anderen Herkunftsländern gebracht und hier auf diesen fruchtbaren Böden angepflanzt. Noch vor wenigen Jahrhunderten war gerade die europäische Küche geschmacklich eher langweilig. Der Gewürzhandel wurde dadurch zu einem äußerst lukrativen Geschäft.
Tierarten auf Sansibar
- Sansibar Stummelaffe, Zanzibar Red Colobus (Piliocolobus kirkii)
- Glanzkrähe, House Craw (Corvus splendens, eingeführt)
- Haussperling, House Sparrow (Passer domesticus, eingeführt)
- Rüppellseeschwalbe, Lesser Crested Tern (Sterna bengalensis)
- Eilseeschwalbe, Greater Crested (Tern Sterna bergii)
- Fluss-Seeschwalbe, Commun Tern (Sterna hirundo)
- Rosenseeschwalbe, Reseate Tern (Sterna dougallii)
- Saunders´s Tern (Sterna saundernsi)
- Noddiseeschwalbe, Brown Noody (Anous stolidus)
- Lesser Noody (Anous tenuirostris)