Camper in Chile
Alternative Text
von 12. Dezember 2017

Mit dem Camper durch Chile – der Kleine Norden


September, Oktober, November: Frühling in Zentral- und Nordchile. Überall blühen die Wildblumen und Kakteen, die Vögel bauen Nester, und der nährstoffreiche Humboldtstrom lockt die Wale vor die Küste. Mit ein bisschen Glück hat es im Winter in der Wüste geregnet, und nun sprießen Blumen im Wüstensand und verwandeln die sonst trockene Einöde in bunte Farbteppiche. Das Phänomen der “Blühenden Wüste” lässt sich zwischen Copiapó und La Serena nur alle paar Jahre beobachten. Im Frühjahr 2017 war es so massiv wie lange nicht mehr – ein Grund mehr, einen Ausflug in den sogenannten Kleinen Norden zu unternehmen. Wir mieten uns dazu einen Camper bei Contactchile

Tag 1

Für unseren Kurztrip Ende Oktober hatten wir einen Camper gemietet, die Tour kann aber auch mit einem normalen Mietwagen und lokalen Unterkünften ähnlich gefahren werden. Nach der Übernahme des Campers in Colina bei Santiago noch schnell im örtlichen Supermarkt einkaufen, und los geht’s Richtung Norden. Zunächst auf der Autobahn Panamericana, die landläufig Ruta 5 genannt wird, durch die Strauchsteppe ins fruchtbare Aconcagua-Tal: am Straßenrand künden Stände mit Oliven, Kaktusfeigen und Mandarinen von den lokalen Produkten. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir den Pazifik und den kleinen Ferienort Los Molles (215 km von Santiago). Hier gibt es einen langen Badestrand, einfache Restaurants, Tauchschulen und Unterkunft in Ferienhäuschen.

Am Strand holen wir uns erst mal eine frisch zubereitete Empanada. Rund 200 Meter weiter endet die Straße an einer meiner Lieblingsstellen des Pazifiks. Auf der einen Seite erstreckt sich der Blick über die weite Bucht, auf der anderen bricht sich die Brandung dramatisch an schwarzen Felseninseln, auf denen unbeeindruckt Kormorane, Möwen und Pelikane hocken. Die Felsen sind von Tang und Algen bewachsen – letztere werden auch hier von Algensammlern geschnitten und zum Trocknen ausgelegt; sie gehen hauptsächlich in den Export nach Japan und China. Ein Felsmassiv schiebt sich wie ein gestrandetes Schiff in den Ozean, die blaugrünen Wellen arbeiten sich an ihm ab und schießen durch einen Kanal in wildem Gebrause hindurch – immer wieder neu, und – das Phänomen der “Welle 100” – alle 10-15 Minuten mit besonderer, geballter Kraft. Wir sitzen in sicherem Abstand und genießen das Naturspektakel.

Dann besuchen wir den Parque Puquén, einen privaten Naturpark, der einen ausgedehnten Küstenstreifen bislang vor dem Zugriff von Immobilienfirmen schützt. Hier gedeiht eine einzigartige Flora und Fauna: vielfältige Kakteen- und Wildorchideenarten, Wildblumen und Sträucher, und unterhalb der Steilküste tummeln sich Seelöwen und mitunter auch Pinguine im Wasser. Ein 30-minütiger Pfad führt an verschiedenen Aussichtspunkten vorbei zur größten Attraktion: dem Puquén, einer Art Brandungsgeysir. Aus einer Felsspalte ca. 60 Meter über dem Meer schießt alle paar Minuten mit großem Getöse die Gischt, die von der Brandung durch Kanäle im Fels nach oben gepresst und zersprüht wird. Das erinnert an die Fontäne eines Wals, und dafür steht wahrscheinlich auch der Name Puquén, der aus der frühzeitlichen Molle-Kultur stammt. Der Zugang zum Park liegt recht unscheinbar am Ende der Straße El Lúcumo, am Wochenende und im Sommer täglich wird hier ein geringer Eintritt kassiert.

Tag 2

 Heute heißt es Kilometer schrubben. Vorbei an Los Vilos geht es weiter auf der Ruta 5 nach Norden, durch weitgehend unbewohnte Halbwüste, nur gelegentlich erinnern große Windfarmen an die Präsenz des Menschen. Eigentlich wollten wir einen Abstecher zum Nationalpark Fray Jorge machen, doch gleich an der Ausfahrt weist ein Schild darauf hin, dass der Park bis auf weiteres geschlossen ist. Schade! Bei früheren Besuchen konnten wir dort den Feuchtwald bewundern, der wie eine biologische Insel Arten beherbergt, die eigentlich 1000 km weiter südlich heimisch sind und die hier vom Küstennebel gewässert werden, welcher sich an der steilen Kordillere abregnet.

Also fahren wir weiter nach Guanaqueros. Das pittoreske Fischerdorf liegt, von einer Halbinsel geschützt, an einer windabgewandten, ruhigen Pazifikbucht. Beim Schlendern über die Uferpromenade können wir den Fischern und Händlern bei der Arbeit zusehen. Dort, wo die Fische filetiert werden, brauchen die riesigen behäbigen Seelöwen im Wasser nur das Maul aufzusperren, die Fischreste fliegen hinein wie im Schlaraffenland. Natürlich gibt es direkt am Hafen jede Menge Lokale, in denen die frisch gefangenen Meerestiere direkt auf den Teller kommen. Und wir haben Glück: Zu Ehren des Stadtgeburtstags zeigen bunt herausgeputzte Tanzgruppen ihr Können mit Cueca und anderen Volkstänzen, zur Freude der Besucher und zum Erstaunen der Möwen und Pelikane.

Weiter geht es nach Norden. Uns steht der Sinn nach möglichst einsamer Natur, daher halten wir nur zum Tanken in der ausufernden Doppelstadt Coquimbo – La Serena. Die Ruta 5 ist mittlerweile auch nördlich von La Serena zur modernen Autobahn ausgebaut und fährt sich bestens. Schließlich biegen wir Richtung Küste ab und fahren durch ein breites Tal mit riesigen Kandelaberkakteen nach Punta de Choros. Schilder warnen zur Rücksicht auf Guanakos, heute kreuzt aber keines unseren Weg.

Punta de Choros, ursprünglich nur ein kleines, staubiges Fischerdorf, ist Tor zu einem besonderen Kleinod des Nordens: dem Naturreservat Pingüino de Humboldt. Es schützt mehrere vorgelagerte Inseln, Heimat einer weitgehend unberührten Tier- und Pflanzenwelt. Auf der Insel Chañaral etwa leben 80% aller Humboldt-Pinguine; die putzigen, bis 70 großen Vögel sind nur in Chile heimisch. Seit der Einrichtung des Schutzgebietes im Jahr 1990 haben viele Fischer ihre Boote für Besucher umgerüstet, längst ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der Gegend geworden. In Punta de Choros gibt es mehrere Bungalow-Anlagen (Cabañas), eine Lodge mit Kuppelzelten und verschiedene Zeltplatz. Wir empfehlen die Anlage Memoruz (www.memoruz.cl), die an einem kleinen, geschützten Muschelstrand liegt und direkt auf die Isla Damas blickt.

Die Boote in Punta de Choros fahren in kurzen Abständen, sobald eine kleinere Gruppe zusammenkommt; Reservierung ist nicht nötig. Die Runde dauert ca. 3 Stunden und kostet etwa 10.000 pesos (13 EUR). Zunächst fährt man an der Küste der Isla Choros entlang, wo es ganzjährig Pinguine, Seetölpel, Kormorane und Seelöwen aus nächster Nähe zu bestaunen gibt. Unterwegs schwimmen mit etwas Glück die neugierigen Großen Tümmler mit dem Boot um die Wette – es ist die einzige bekannte Kolonie dieser “Flaschennasen-Delfine” in Chile. Schließlich legt man zu einem Spaziergang an der Isla Damas an. Durch flechtenbehangene Kakteenfelder steigt man hoch zu einem Leuchtturm, von wo der Blick über den weißen Sandstrand und das türkisfarbene Meer bis zu den Anden reicht.

Wir kennen die Tour in Punta de Choros bereits von früheren Besuchen und fahren diesmal weiter ins 26 km weiter nördlich gelegene Chañaral de Aceituno. Auch dieses abgelegene Fischernest ist mit dem Tourismus zu neuem Leben erwacht; es gibt ein kleines, adrettes B&B (Refugio Náutico), ein paar Cabañas und einfache Restaurants. Wir suchen uns einen Stellplatz an einem von Wildrosen überwucherten Steinstrand.

Tag 3

 Heute wollen wir Wale sehen! Im Hafen liegt schon ein Boot bereit, es ist fast windstill, mit Schwimmwesten ausgerüstet geht es auf in die Meerenge zwischen dem Festland und der Insel Chañaral. Die Blicke kreisen, ringsum scheinbar nur graue Wellen. Doch dann der erste Ruf: “Da hinten!” Tatsächlich sehen wir in großem Abstand eine Fontäne. Der Bootsführer hält volle Fahrt darauf zu. Unser Guide Víctor weiß sofort: ein Finnwal. Finnwale sind nach dem Blauwal die zweitgrößten Meeressäuger und werden bis zu 27 Meter lang. Die “Spur” verliert sich, schließlich drosselt der Bootsführer den Motor, und wir warten. Kleine Meeresvögel an der Oberfläche zeigen an, wo es Krillschwärme gibt – da können die Wale nicht weit sein! Die kleinen Krustentiere sind ihre Leibspeise, ein Wal verschlingt mehrere Tonnen am Tag… Und dann sehen wir den ersten langen dunklen Rücken durch das Wasser pflügen. Der Finnwal zieht seine Kreise, und er ist nicht allein: Bald sind wir geradezu umringt von einem halben Dutzend der riesigen Tiere, manche nur 50 Meter vom Boot entfernt. Manchmal schießt eine Fontäne, manchmal hebt sich die majestätische Schwanzflosse, nach der diese Art ihren Namen hat, und einmal dreht sich einer der Wale so, sodass wir seinen enormen Kiefer bewundern können.

Víctor erzählt, dass die Wale, die noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts vor der chilenischen Küste erbarmungslos gejagt wurden, allmählich zurückkehren. Nicht nur Finn-, auch Buckel-, Sei- und ab Mitte Januar sogar Blauwale kommen wegen des hier besonders großen Krill-Angebots in das Naturreservat.

Wir können uns gar nicht losreißen von dem Spektakel… Schließlich fahren wir weiter, hinüber zur Insel Chañaral. Dort erwarten uns schon die Humboldtpinguine, die weit oberhalb der Felsen in Erdhöhlen nisten und in kleinen Gruppen zum Fischen herunterkommen. Auf kleinen Felsinseln räkeln sich behäbige Seelöwen in der Sonne. Zwei Arten leben hier: der Südamerikanische Seelöwe, auch Mähnenrobbe genannt, und der seltenere Südamerikanische Seebär, erkennbar an dem feiner geschnittenen Kopf und den deutlich ausgeprägten Ohren. Über die Uferfelsen huscht noch ein weitaus scheuerer Meeressäuger: der Chungungo (Küstenotter) ist so schnell, dass man ihn nur schwer vor die Kamera bekommt. Zahlreiche Vogelarten nisten an der Steilküste. Hier können sie sich relativ sicher fühlen, ist die Insel doch für Besucher gesperrt; nur Parkwächter und Forscher dürfen sie betreten.

Auf der Rückfahrt haben wir noch einmal Glück: Eine Gruppe Grindwale – eine Delfinart mit charakteristischem rundem Kopf – begleitet das Boot. Die neugierigen Tiere mit dem 6 Meter langen, hellgrauen Körper und der von Kämpfen gezeichneten Rückenflosse jagen direkt neben und vor uns her und springen dabei halb aus dem Wasser. Was für eine tolle Tour!

Chañaral de Aceituno ist fast noch ein Geheimtipp. Dabei bietet es in ganz Chile die einfachste und preiswerteste Chance, Wale zu beobachten. An den Küsten der Insel Chiloé, im Corcovado-Golf oder in den patagonischen Kanälen sind sie zwar auch präsent, doch ist es dort weitaus schwieriger, sie zu orten, und die wenigen regulär angebotenen Touren sind um ein Vielfaches teurer als hier (12.000 pesos / ca. 16 EUR pro Person in Chañaral).

Wieder an Land, stärken wir uns erst einmal in einem der kleinen Restaurants direkt am Hafen. Dann geht es wieder on the road, wir wollen heute noch Höhe gewinnen für den Besuch des Altiplano-Hochlands morgen. Auf einer gut ausgebauten, mit einer Salzmischung (Bischofit) befestigten Straße geht es wieder zur Autobahn Ruta 5 und weiter nach Copiapó, Hauptstadt der Region Atacama. Wir tanken randvoll, denn nun liegen 530 Kilometer in einsamer Hochwüste vor uns. (Wer nicht im Camper unterwegs ist, kann die nun folgende Altiplano-Tour auch als langen Tagestrip von Copiapó aus unternehmen – einen geländegängigen Wagen mit ausreichender Autonomie vorausgesetzt. )

Wir verlassen Copiapó Richtung Nordosten und biegen nach 16 km auf die Ruta 31 Richtung Paso San Francisco ein. Der Bischofitbelag erlaubt ein schnelles Vorankommen im Valle San Andrés – nur hin und wieder wird die Piste holprig: Hier wälzte sich 2015 eine durch heftige Niederschläge in den Anden ausgelöste Schlammlawine ins Tal und zerstörte Straßen, Dörfer und auch das Zentrum von Copiapó.

Auf mehr als 2000 m Höhe mäandert ein Flüsschen durch eine grüne Ebene, hier bleiben wir für die Nacht. Der Sonnenuntergang färbt die Steilhänge rot, und die Nacht zeigt uns die Sterne in seltener Klarheit.

Tag 4

 Die aufgehende Sonne taucht das Hochtal in frisches Licht. Nach Fotoshooting und Frühstück machen wir uns auf in wahrhaft schwindelnde Höhen. Bald sind 4000 Meter erreicht, ein Schild weist uns ebenso darauf hin wie unser knapper Atem, als wir nur ein paar Schritte gehen, um uns davor fotografieren. Am Straßenrand ragen die weißen Zacken der Penitentes (Büßerschnee) auf und künden von eisigen Winden. Vom Codoceo-Pass auf 4300 m Höhe weitet sich der Blick über den Altiplano und die Sechstausender dahinter.

Nun geht es zunächst wieder hinunter zur riesigen Salzfläche des Salar de Maricunga. Der einsame Grenzposten, der hier den Verkehr nach Argentinien abwickelt, öffnet freundlich die Schranke und winkt uns durch, als wir ihm sagen, dass wir in Chile bleiben werden; er will nicht mal unsere Pässe sehen… Auf erstklassigem Asfalt geht es weiter durch die einsame Hochwüste – insgesamt werden wir auf dieser Runde heute vier andere Fahrzeuge treffen – in den Nationalpark Nevado Tres Cruces. Ein paar grazile Vicuñas lockern die endlose Weite auf; sie haben sich perfekt an die karge Höhe angepasst. Die Straße schraubt sich bis auf atemberaubende 4600 Meter hinauf, dann kommt rechts das wolkenumwaberte Massiv des Ojos de Salado ins Bild, mit 6893 m der höchste Berg Chiles und zugleich der höchste Vulkan der Welt. Beim Aussteigen fürs Fotografieren ist Vorsicht angesagt – fast reißt der extreme Wind die Autotür ab!

Nach einer Biegung dann die visuelle Sensation: eine blaugrüne Fläche mit weißer Salzkruste drumherum und Schaumkronen auf dem Wasser, dahinter mehrere rotbraune Vulkanriesen: die Laguna Verde, unser Tagesziel. Am Ufer pfeift der Wind so stark, dass wir uns nicht durchringen können, in das kleine, ohnehin nur handwarme Thermalbecken zu steigen. Ein weiteres ist zwar direkt in einer kleinen Schutzhütte, wirkt allerdings wenig einladend.

Wir kehren um. Zurück am Salar de Maricunga, biegen wir auf eine sehr holprige, alternative Route nach Copiapó ab. Sie führt quer über den Salzsee zur Laguna Santa Rosa. Von einem Aussichtspunkt können wir die Flamingos quasi von oben im tiefblauen Wasser stehen sehen. Die Straße führt über einen Pass mit tollem Blick und dann durch die malerische Quebrada de Paipote wieder 4000 Höhenmeter nach unten. Wir sind froh, dass wir den Motor bergab schonen können, bewegt sich doch die Tankanzeige bedrohlich ins letzte Viertel… Hätten wir besser einen Kanister mitnehmen sollen?

Am Ende schaffen wir es gerade so bis Copiapó. Nach so viel Einsamkeit ist der Feierabendstau nur schwer zu ertragen. Wir füllen die Benzin- und Biervorräte auf und fliehen gen Süden. Bei km 713 (92 km von Copiapó) biegen wir von der Autobahn nach Westen ab. Schon von weitem hat die Ebene violett geleuchtet, nun fahren wir mitten hinein: in die Blühende Wüste! Die Abendsonne taucht die vorwiegend violetten, aber auch gelben und weißen Blumen, die den kargen Boden bedecken, in ein surrealistisches Licht. Der Höhepunkt des Phänomens liegt zwar bereits 4-5 Wochen zurück, etliche Blüten sind bereits verwelkt, aber die lilafarbene Pata de Guanaco strahlt noch in voller Pracht.

Mit Vorsicht parken wir den Camper so, dass wir keine Blumen zerquetschen, stellen die Campingstühle raus und genießen den Abend in der menschenleeren Wüste zwischen den Silhouetten der Kandelaberkakteen. Über uns spannt sich ein prächtiger Sternenhimmel.

Tag 5

 Auch wer zu einer anderen Jahreszeit unterwegs ist und keine Blühende Wüste vorfindet, kann die hier beschriebene Route fahren, führt sie doch, vorbei an dem Flecken Canto del Agua, direkt in den kleinen, aber feinen Nationalpark Llanos de Challe. Er schützt die Vegetation der zerklüfteten Küstenkordillere mit über 200 Pflanzenarten, darunter zahlreichen endemische Kakteen. Die größte Attraktion aber sind zweifellos die Guanakos. Die wild lebenden Andenkamele, selten geworden in Nord- und Zentralchile, stoßen nicht in so große Höhenlagen vor wie ihre zierlicheren Verwandten, die Vicuñas, dafür findet man sie quasi zwischen Meereshöhe und etwa 3500 m. Hier im Park haben sie ein Refugium gefunden. Wir müssen auch nicht lange warten, bald tauchen die ersten Gruppen nicht weit von der Straße auf. Während die meisten grasen, hält eins der Tiere Wache und stößt laute Warnrufe aus, wenn Gefahr droht.

Die Piste quert den Park und stößt auf die Küstenstraße zwischen Caldera und Huasco. Kurz darauf erreichen wir Playa Blanca, einen blendend weißen Traumstrand, der ebenfalls zum Nationalpark gehört. Hier gibt es ein kleines Informationszentrum und einen idyllischen Zeltplatz. Der ist zwar – wie eine Tafel verkündet – wegen Wassermangels geschlossen, dennoch zelten einige Leute hier. Der Strand lädt zum Baden ein, lange halten wir es freilich nicht aus im kühlen Pazifik.

In der Hafenstadt Huasco schlendern wir über die Mole und essen frischen Fisch, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Durch Olivenhaine, in denen die berühmten Aceitunas de Huasco gedeihen, geht es wieder zur Ruta 5. Abends übernachten wir am Strand von Guanaqueros.

Tag 6

 Heute geht es 600 km zurück nach Santiago. Unterwegs bleibt Zeit für eine Empanada-Pause in Los Molles, wo wir ein paar “Wellen 100” abwarten und für diesmal Abschied vom Pazifik nehmen. Eine wunderbare Reise geht zu Ende.