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von 24. Oktober 2017

Küste Buchupureo


Surfer aus der ganzen Welt wissen es schon längst. Die Küste Zentralchiles hat viel kleine Buchten, schöne Unterkünfte mit Stil, ist ein El Dorado für Vogelfreunde und das schönste dabei, es ist bis auf ein paar Ausnahmen kaum bekannt. Dies trifft zu, umso südlicher man fährt. Einen besonderen Reiz hat die Küste zwischen dem Rio Maule und dem Rio Itata, mit wirklich guten Unterkünften in Buchupuero und La Rinconada. Von hier aus unternehmen wir ein paar Tage Ausflüge zu wirklich lohnenden Stränden am gar nicht so ruhigen Pazifik.

Unser erster Ausflug endet gleich mal mit einer Enttäuschung, dem Naturreservat Queule. Das liegt nur ein paar Kilometer nördlich von Buchupureo und dann geht es nochmals 7 km auf Piste durch Kieferplantagen. Ein einheimischer Bauer hoch zu Ross erklärt uns, dass wir richtig unterwegs sind, blickt aber etwas erstaunt, dass wir da hin wollen. Wie ein kleines Juwel leuchtet der einheimische Wald mit einer erstaunlichen Artenvielfalt in der sonst eher abschreckenden Monokultur an Kieferplantagen. Soweit so gut. Ein Schild heißt uns sogar willkommen. Toll. Das war es aber dann auch schon mit unserem Ausflug . Die Nationalparkverwaltung wirkt mehr als verlassen, von Wegen oder irgendwelchen Schildern keine Spur. Hier wächst eine der seltensten Baumarten Chiles, auf alle Fälle eine botanische Besonderheit und dann gibt es keine Möglichkeit sich auch nur irgendwie zu informieren.

Wir fahren wieder retour zur Asphaltstraße und nehmen die ausgeschilderte Piste nach „Arcos de Calan“. Wenn treffen wir da wieder, unseren Reiter, der nun meinte ohnehin verwundert gewesen zu sein, dass wir in den Park wollen.
Wir parken uns gleich nach dem Gatter ein, keine 50 m neben uns brandet der Pazifik. Eine Unmenge an Blumen leuchten im satten Grün der hügeligen Küste. Wir steigen einen Pfad runter zu den Felstoren, wandern die Küste entlang und steigen in der nächsten Bucht den Hang hoch auf einen kleinen Aussichtsgipfel. Der Hang zum Meer hin ist voller Mövennester, Pelikane sitzen auf Felsvorsprüngen und Komorane trocknen ihr Gefieder auf vorgelagerten Inseln. Wir waren hier schon mal vor Jahren, damals hatten wir sogar das Glück, fünf Wale vorbeiziehen zu sehen.

Eine fast noch schönere Tour führt von Buchupureo südlich, die Straße ist bis Cobquecura asphaltiert. Dem Ort vorgelagert ist eine kleine Insel voller Seelöwen, bei Ebbe kann man besonders nahe ran, von weiten hört man ihr Geschrei. Etwas nördlich davon warten eine weitere Sehenswürdigkeit, die großen Felsen „Piedra de Iglesia“ mit ihren riesigen Höhlen.
Noch schöner wird entlang der Piste südlich von Cobquecura. An der Flussmündung des Rio Taucu wird Schiefergestein aus dem Fels geschlagen, Vögel sitzen auf den langen Sandbänken und wunderschönes Quarzgestein glänzt in der Sonne. In der nächsten großen Bucht La Rinconada gibt es wieder die Möglichkeit eine kleine Wanderung an der Küste zu unternehmen, eine Bucht ist dabei schöner als die andere, die Hänge sind von Bromelien bedeckt und im Frühjahr strotzt der Boden vor Blütenbracht.

Wir übernachteten im Hotel Los Maquis in Buchupureo, www.losmaquishotel.com +569 89001815, es gibt in einer Reichweite von wenigen Minuten mehrere gute Restaurants, natürlich mit großer Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten. Für Familien vielleicht sogar besser sind die Cabanas Joya del Mar, der Besitzer Chris ist Amerikaner, man kann dort auch nur Essen gehen. In La Rinconada ragt die Unterkunft „ Ruka Antu Eco Lodge“ www.rukaantu.cl +56968110895 über die kleine Fischerbucht. Eine super Anlage, mit gutem Essen und auf Bestellung Surfkurs.