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von 7. November 2017

Tierparadies Valdés, eine Halbinsel im Atlantik


Meine dritte Reise in das Tierpardies Valdés begann mal wieder in der argentinischen Hauptstadt. Wir sind öfters in Buenos Aires, die Stadt hat ein so ausgeprägtes Flair, das lohnt sich immer wieder. Diesmal bleiben wir in einem Hotel im Bezirk Telmo, mitten im Geschehen und nur wenige Minuten zu Fuss ins Zentrum. Abends probieren wir das Restaurant Desnivel. Da kann man nicht meckern, tolles Bife Chorizo.

Der geplante und gebuchte Flug viel wegen einem Streik der Aerolinea Argentinas ins Wasser. Nach mehrstündigem Aufenthalt im Hauptbüro in der Innenstadt wurde bald klar, dass sich der Streik ein paar Tage halten würde. Als sich die Gespräche in der Fluggesellschaft mit dem verärgerten Passagieren zu Handgreiflichkeiten entwickelten, verließen wir rasch den Ort des Geschehens und buchten uns Bustickets. Mit „Via Bariloche“ ging es dann ab Recoleta satte 24 Stunden bis nach Trelew. Die Kinder hatten Spass, es gab Filme ohne Unterbrechung.

Nach einer so langen Fahrt blieben wir nicht lange im Hotel, besuchten gleich das lohnende prähistorische Museum MEF. Nachmittags machten wir die erste Runde mit dem Mietfahrzeug. Nicht weit entfernt liegt Gaiman, bekannt für Tee und Kuchen nach waliser Art. Klingt vielleicht nicht so spannend ist aber ein ganz guter Einstieg.

 

Punta Tombo

Vorbei am Hafen von Rawson erreichen wir die „Estacion Maritima“, gleich gegenüber der Präfactur.  Die Bootstour dauert etwa 1 h, bei Schlechtwetter muss man mit starken Wellen rechnen. Sehen kann man vor allem Delfine (Tonina Overa). Weiter geht es 100 km auf Asphalt und 20 km auf Piste bis zum Parkeingang von Punta Tombo, dafür braucht man gut 2 h. Der Ort wird dem Slogan Tierparadies gerecht. Ein Holzsteg und ein Pfad führen auf 1,5 km bis zur Küste. Unterwegs liegen tausende Magellanpinguine bei ihren Nestern. Hier wird der Begriff Tierparadies zur Wirklichketit. Im September kommen zuerst die Männchen, ein paar Tage danach die Weibchen.  Im November legen sie die Eier,  gegen Februar kommen die Junggesellen für die Mauser, zusammen mit den Küken sind dann stolze 500 000 Pinguine hier. Wir fahren noch heute bis nach Puerto Madryn.

Tierparadies Valdés als Tagestour

So schnell kommen wir nicht mehr nach Valdés , die kurze Zeit wollen wir nutzen möglichst viel von der Tierwelt zu sehen. Deshalb nehmen wir uns für den heutigen Tag einen örtlichen guide. Wir fahren durch Pto. Madryn und zweigen schon bald auf die Piste entlang der Küste des Golfo Nuevo ab.  Diese als El Doradillo bekannte Zone ist bekannt für seine gute Möglichkeit im September und Oktober Glattwale ( Ballena Franca Austral) vom Ufer aus zu beobachten. Diese kommen bei Flut mit ihrem Nachwuchs bis auf wenige Meter zum Ufer. Ein guter Punkt ist der Strand La Cantera. Auf der Piste geht es dann weiter bis zur Asphaltstraße, nach wenigen Kilometer kommt der Parkeingang, hier wird Eintritt bezahlt. Nun führt die Straße entlang des Istmo Ameghino, der engsten Stelle zwischen dem Golfo San Jose und dem Golfo Nuevo. Ausflüge dürfen nur am Golfo Nuevo unternommen werden. Nach einer halben Stunde erreichen wir Punta Piramides mit der Seelöwenkolonie und den vielen Fossilien. Gleich anschließend liegt der Ort Puerto Piramides mit seinen Restaurants, Hotels und den Agenturen für Walbeobachtungen. Ab nun geht aus auf  Pisten für 60 km bis zur Punta Delgada. Bei Wind Vorsicht mit den Kameras wegen dem Sand. 40 km nördlich kommt nochmals eine kleine Kolonie mit Seelefanten, bei der Caleta Valdes. Etwas nördlich können wir nochmals eine kleine Magellan Pinguinkolonie besuchen, nun führt die Piste durch das Landesinnere auf 65 km zurück nach Puerto Piramides. Unterwegs sehen wir Maras, Choiques, Gürteltiere, Guanacos und ein Stinktier. Von Puerto Piramides zieht sich der Asfalt zurück nach Puerto Madryn, wir sind erst gegen späten Abend zurück.